Montag, 9. Januar 2012

Innere Leere

Vanessa war kaum aus dem Bett zu bekommen. 3 Stunden Schlaf waren eindeutig zu wenig. Aber nicht nur deswegen. Sie wollte das wohlige Gefühl noch ein wenig aufrechterhalten. Dieser Zustand zwischen Schlaf und Wachsein sein, wenn die Gedanken noch vernebelt sind. Sie wusste, sobald sie aufstehen würde, müsste sie wieder an Tobi denken. Was er ihr angetan hatte. Aber ihre Mutter rüttlete an ihr, nachdem sie schon 15 Minuten später dran war als sonst, sodass sie einfach aufstehen musste um nicht länger genervt zu werden. Langsam spürte sie ihre Gedanken wieder klarer werden, als sie sich anzog. Bilder von Tobi und einer anderen Frau schlichen sich in ihren Kopf. Bilder, auf denen er ihr gierig die riesigen Titten knetete. Nein. Das war nicht auszuhalten für sie. Vanessa wusste, es war die richtige Entscheidung ihm gesagt zu haben, sie wolle ihn nie wieder sehen. Sie würde ihn einfach vergessen. 
Nachdem sie ihre verheulten Augen mit Schminke zu kaschieren versucht hatte, nahm sie ihren iPod in die Hand und checkte ihre Mails. Keine neue Nachricht. Aber sie antwortete auf Tobis letzte Mail von gestern. "du weißt gar nicht, wie du mein selbstvertrauen geschädigt hast", schrieb sie. Zum Glück fuhr ihr Vater sie in die Schule, weil sie schon so spät dran war. 
Der Unterricht zog sich ewig in die Länge. Vanessa konnte sich auf kein Wort konzentrieren. Sie fühlte sich einfach nur schlecht. Langsam merkte sie, wie viel Tobi ihr bedeutet hatte. Jeden Tag hatte er interessanter gemacht. Er hatte sie zum Lachen gebracht, wenn sie traurig war und ihr eine völlig neue Welt gezeigt. Neue Perspektiven gegeben. Und jetzt sollte das alles vorbei sein. Sie fühlte sich einfach nur leer ohne ihn. 
Abends diskutierten sie noch ein paar Sätze über die Sandra-Sache. Er bewunderte sie immer wieder wegen ihrem Talent dafür, war aber auch sauer. Verständlich, er hatte ihr schließlich sehr intime Dinge verraten. 

Auch die nächsten paar Tage schrieben sie noch ab und zu. Vanessa ging es allmählich auch  wieder besser. Sie weinte nicht mehr jeden Abend. Diese Lücke, die sich in ihr aufgetan hat, wollte aber nicht kleiner werden. Im Gegenteil, jede Mail, die Tobi schrieb, vergrößerte sie eher noch. "Bald ist das alles ausdiskutiert, dann schreib ich ihm nicht mehr und vergess das alles.", versuchte sie sich immer wieder zu beruhigen. 

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