Mittwoch, 28. Dezember 2011

Treue II

Ich glaub das war das schlimmste Weihnachten aller Zeiten...es ist schon wieder passiert...
Ich weiß ich sollte mich an die zeitliche Reihenfolge hier im Blog halten, aber ich muss jetzt einfach davon schreiben...
Ich könnte mir keine schlimmere Art vorstellen sowas herauszufinden. Überraschenderweise hatte mein "Freund" am 2. Weihnachtsfeiertag doch Zeit für mich. Alles war schön, wie immer, wir saßen auf dem Sofa, haben ferngesehen und gekuschelt. Wie er es ab und zu macht wollte er kurz nach oben ins Büro und ein paar Unterlagen für den nächsten Tag holen und hat mich allein gelassen. Mir war langweilig, zuerst hab ich auf meinem Handy rumgetippt, dann hab ich mir eher unterbewusst angeschaut, was da alles so auf dem Tisch liegt. Ein Buch. Zeitschriften übers Biken und ein Katalog von Hornbach. Rechnungen. Ein Geschenk. Eine Weihnachtskarte. Und hab erst mal fast einen Herzstillstand bekommen. Unter der Karte schaut ein Umschlag hervor. Das einzige was zu lesen  ist sind die 3 Worte:"Ich liebe dich" in goldener, geschwungener Schrift. Ich wusste dass sich das nicht gehört, aber ich nehm die Karte und les sie. "Gutschein für eine neue Küche von deinem Bärli <3" und mein Herz bleibt wieder fast stehen. Ich seh mir den Umschlag nochmal an. "Für den LIEBSTEN und TOLLSTEN Fruend der Welt - Ich liebe dich". Ich krieg kaum mehr Luft und leg die Karte genau so wieder hin, wie sie vorher dalag. Irgendwann kommt er wieder. Wie weh es tut als er mich küsst "Weil du so brav auf mich gewartet hast". Ich stoß ihn weg. Er schaut mich seltsam an und will sich wieder an mich hinkuscheln. Ich rutsch von ihm weg. Ein böser Blick von ihm und das wars. Mir wird unerträglich heiß, ich fang an zu zittern.
Nach einer halben Stunde will ich ihn darauf ansprechen. Bring aber keinen Ton raus. Also komm ich zu ihm rübergekrochen, dumm wie ich bin, und kuschel mich an ihn. Vielleicht hilft das ja was. Er bemerkt, dass ich zitter, nimmt meine Hand. "Pssscht...", macht er beruhigend in mein Ohr. Aber das macht es nur schlimmer. Er hört sehr wohl meinen zittrigen Atem. Aber er macht nichts. Bis er mich heimbringen will. Ich versuch aufzustehen, aber mmir wird schwarz vor Augen und ich muss mich wieder setzen. "was ist los?", fragt er wenigstens. "Mir ist schwindelig..." Er sieht mich an und in seinem Blick liegt so viel Kälte. Das bin ich von seinen Augen nicht gewohnt. Normalerweise ist sein Blick so warm und weich...
Er gibt mir was zum Trinken und irgendwann beschließe ich einfach aufzustehen, egal ob ich umkipp oder nicht. Er bringt mich ohne ein Wort zu sagen nach Hause. Ich krieg keinen Abschiedskuss wie sonst immer. Nicht mal ein Tschüss. Ich spring einfach aus dem auto und knall die Tür zu. Schreib ihm auch gleich nach 5 Minuten eine SMS "weißt du was mit mir los ist" "was wat na?", bekomm ich als Antwort. "wenn du heimkommst, schau mal auf deinem Tisch nach, was da so rumliegt und überleg, was mir wehgetan haben könnte"
Er stellt sich natürlich dumm "wo denn? schrank?" "nein, auf deinem tsich...tu nicht so dumm..."
Und das waren wohl die letzten Worte, die wir gewechselt haben.

Kennt jemand von euch dieses Gefühl, betrogen worden zu sein? Wie wird man damit fertig? Und vor allem: Gibt es auch Männer, die sowas nicht machen? Aber das kann mir wahrscheinlich auch keiner beantworten...

Freitag, 23. Dezember 2011

Weihnachten :)

Heute mal ein bisschen was anderes, was aktuelles...

Weihnachten. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich mich freuen soll oder nicht. Als Kind hat man sich immer wochenlang gefreut, man war richtig aufgeregt an den letzten paar Tagen vor heilig Abend. Es gab nichts schöneres als die Geschenke unter dem Baum. Irgendwie ist es doch schade dass es nicht mehr so ist, oder?
Seltsamerweise verliert das alles seine Bedeutung, wenn man erwachsen ist. Dabei gibt es doch immer noch ein paar Geschenke, man sieht seine Familie bzw. seine Freunde und hat eine schöne Zeit zusammen. Natürlich wär da auch noch der kirchliche Aspekt, davon will ich jetzt aber gar nicht reden. Trotzdem sind das für viele Erwachsenen keine Gründe sich auf Weihnachten zu freuen. Warum nicht? Sind es der Stress bei der Arbeit vor Weihnachten oder die Besorgungen, die man machen muss? Die Frage, warum diese Magie verschwindet, wenn man älter wird, wird mir wohl niemand beantworten können. 
Was macht ihr an den Feiertagen denn so? :)
Ich werd am 24. schon ziemlich früh aufstehen, um mit Marcel und Elias auf den Christkindlesmarkt zu gehen, eine kleine Tradition bei uns. Wir trinken Heidelbeerkinderpunsch (der viiiel besser schmeckt als normaler Glühwein :D), geben uns unsere Geschenke und verschwinden wieder nach Hause. Ich werd wohl meine Mutter im Krankenhaus besuchen.
Spät nachmittags werd ich bei uns in der Kirche Querflöte spielen, weil sich kein anderer für die musikalische Untermalung finden ließ :D Dann nach Hause, Fondue essen und mit Papa und Opa Geschenke austauschen. Das wars.
Am 25. werden wir bei meinen Großeltern sein, mit der ganzen Familie, da gibts nochmal leckeres Essen und Geschenke. Am 26. wären eigentlich wir dran noch die restliche Verwandtschaft einzuladen, was dieses Jahr aber ausfällt weil mein Vater und ich das allein nicht hinkriegen :D

Eigentlich freu ich mich auch überhaupt nicht. Ich hätte was besseres vor, wenns nach mir ginge. Ein paar Stunden mit einem ganz besonderen Mann verbringen. Aber er will nicht, auch wenn er nur behauptet keine Zeit zu haben, das ist eine Ausrede. An Weihnachten kann man sich auch einfach mal Zeit nehmen für jemandem, der einem wichtig ist. Oder ihm eine Kleinigkeit schenken. Nur um zu zeigen "Ich hab an dich gedacht". Nicht mal das schein ich ihm wert zu sein. Aber egal. Ich will jetzt nicht zu viel sagen und niemanden damit nerven. Ich denke ich sollte das etwas positiver sehen :D

Schöne Feiertage euch allen! :)

Mittwoch, 21. Dezember 2011

3 Liter Tränen

"ah." antwortete Sandra 5 Minuten später. "ok", schrieb Vanessa zurück. "schockiert dich jetzt? ;)", schrieb Tobi Sandra, "is was?", fragte er Vanessa. 
Sandra:"jep."
Vanessa:"ja."
Tobi zu Sandra:"warum?"
Sandra:"kp"
Tobi zu Vanessa:"hab ich wohl was falsches gesagt?"
Vanessa:"ja!"
Tobi zu Sandra:"hm was soll ich da jetzt sagen...;)"
Sandra:"am besten gar nichts"
Tobi zu Vanessa:"und was hab ich falsches gesagt???"
Vanessa:"denk nach!!!!"
Tobi zu Sandra:"was ist jetzt los?"
Sandra:"komm selber drauf..."
Tobi zu Vanessa:"wüssts grad echt ned...helf mir..."
Vanessa:"nein, benutz deinen verstand..."

Irgendwie fand sie Spaß daran, Tobi so zu veräppeln. Hatte er sich wirklich verdient. Eigentlich hätte sie nicht gedacht, dass er so lange brauchen würde, um den Zusammenhang zwischen Sandra und ihr zu begreifen. 

Tobi zu Sandra:"helf mir bitte :)"
Sandra:"nein, benutz deinen verstand..."
Tobi zu Vanessa:"bitte..."
Vanessa:"sag mal bist du echt so schwer von begriff?"
Tobi zu Sandra:"sag halt"
Sandra:"Haha du checkst es echt ned...bist echt schwer von begriff xD"
Tobi zu Vanessa:"ich glaub ich spinn..."
Vanessa:"endlich verstanden?"
Tobi zu Sandra:"sag bitte dass das nicht wahr ist..."
Sandra:"so wahr du ein arschloch bist, ja!"
Tobi zu Vanessa:"nein, das gibts nicht..."
V:"natürlich."
T:"du warst das die ganze zeit..."
V:"jep."
T:"ich glaub ich wurde in meinem leben noch nie so verarscht...alter..."

Obwohl ihr noch Tränen die Wangen hinunterflossen, verspürte sie eine gewisse Genugtuung. Damit hatte er scheinbar wirklich nicht gerechnet. 

V:"tja."
T:"und warum hast dus etz aufgedeckt??"
V:"ich lass mich nicht durch jemand anderen ersetzen. ich will dich nie wieder sehen!"
T:"ok."
V:"ok?!? das war alles?!?"
T:"was soll ich noch sagen? du hast mich so reingelegt, mich so verarscht..."
V:"mit vergnügen!"
T:"ich bin grad echt am staunen...wie du das hingekriegt hast...sie hat so echt gewirkt...
sie hatte einen ganz anderen schreibstil als du! sie hatte ihr eigenes leben, alles war perfekt durchdacht, jedes detail, es war eine völlig normale person...also da schon echt respekt!"

Vanessa fühlte sich überlegen. Und sogar ein wenig geschmeichelt. Wenn sie so drüber nachdachte, hatte sie das ganze wirklich gut gemacht. Und am Ende hatte ihr es ja sogar etzwas genützt."
V:"Tja, mein Selbstbewusstsein ist trotzdem zerstört. "
T:"was soll ich da sagen? du hast eine person verloren, ich gleich zwei..." 

Da beschloss sie, nicht mehr zu antworten. Sie war viel zu durcheinander. Alles erst einmal realisieren. Er hatte sie praktisch betrogen. es war sein gutes Recht, eine andere zu haben. Aber es fühlte sich an wie betrogen werden. 
Vanessa schloss ihre Zimmertüre ab und legte sich ins Bett. Die Tränen hörten einfach nicht mehr auf. Was hatte sie sich von der ganzen Sache eigentlich erwartet? Dummes Mädchen, dummes, dummes Mädchen, dachte sie immer wieder. Ihr war schwindelig und richtig übel. Was sollte sie ohne ihn machen? Ihr Leben war völlig langweilig ohne ihn. Wie konnte er das tun. Und sie. Was hatte sie, was Vanessa nicht hatte? Sie konnte einfach nicht schlafen, so sehr sie sich auch bemühte. 

Als sie das letzte mal auf die Uhr sah, war es halb 4, mitten in der Nacht. Kurz darauf sank sie endlich in einen unruhigen Schlaf voller Alpträume. 

Und ahnte nicht im Geringsten, dass das erst der Anfang ihrer langen, gemeinsamen Geschichte werden sollte. 

Montag, 12. Dezember 2011

Bittere Wahrheit

Nach zwei Wochen war Vanessas Beule wieder verschwunden und alles lief wieder ab wie immer. Leider. Irgendwie vermisste sie Tobi ein bisschen. Er schrieb ihr meist nur noch 3 oder 4 Mails am Tag. Er tat so als wäre alles wie immer, aber Vanessa wusste, dass es nicht stimmte. Sie hatten sich 6 Wochen nicht mehr gesehen. Sie verstand es einfach nicht. Sie wollte nur Sex. Welcher Mann würde da schon nein sagen, wenn ein hübsches, junges Mädchen ihn fragen würde, ob er sie ficken will? Tobi scheinbar. Dabei hatte er bisher den Eindruck gemacht, Sex wäre ihm sehr wichtig. Vanessa träumte jeden Tag von Sex. Ständig. In der Schule, nachmittags, wenn sie lernen sollte, abends im Bett. Manchmal hatte sie das Gefühl explodieren zu müssen, wenn sie nicht bald wieder ficken konnte. Auch ihre Fantasien nahmen langsam ein anderes Gesicht an. Aber das ist eine andere Geschichte. 
An einem Mittwoch Abend beschloss sie, mit Tobi darüber zu reden, warum er keine Zeit mehr hatte. 
V:"weißt du, wie lange wir uns schon nicht mehr gesehen haben?"
T:"Hm jetzt wo dus sagst...6 Wochen?"
V:"das gibts doch ned, dass du so lange keine zeit mehr hattest..."
T:"hm naja...;)"
V:"oder wolltest du mich gar nicht sehen?"
T:"sorry ich weiß es selber nicht so genau..." 
Das war Vanessa genug. Deutlich spürte sie Wut in sich aufsteigen. Was hatte sie falsch gemacht? Was erwartete er sich denn von ihr? Sie verstand es nicht. Und eben weil sie es nicht verstand und Tobi sich nicht so recht äußern wollte, kam Sandra wieder zum Einsatz. 
S:"na wie läufts bei dir eigentlich so? ;)"
T:"du meinst bei meiner affäre? ;)"
S:"jep"
T:"naja, wir haben uns 6 wochen nicht mehr gesehen...
und bei dir?"
S: "waaas, 6 wochen?!? wir sehen uns zwei mal die woche...läuft gut ;)"
T:"ja, keine ahnung, warum...hat sich iwie ned ergeben...
und du hast auch schön brav nur einen kerl? ;)"
Vanessa glotzte auf ihren iPod. Was sollte das bedeuten? Wie kommt er darauf, so eine Frage zu stellen? Ein seltsam mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie hatte eine Vermutung. Und hoffte so sehr, dass er ihr nicht zustimmen würde. Mit zittrigen Fingern tippte sie:
"ja, nur einen. find ich auch besser so. läuft bei dir wohl noch was? ;)"
T:"joa kann man wohl so sagen...;)"
Es fühlte sich an wie ein Schlag zwischen die Rippen. Eine Druckwelle, die sich in ihrem Brustkorb ausbreitete und ihr Tränen in die Augen presste. Er hatte also eine andere. Eine andere Frau, mit der er Sex hatte. Der er womöglich das gleiche erzählte wie ihr. Eine, die ihm scheinbar lieber war als sie. Welch Wunder. Wie hätte sie glauben können, ein Mann könnte auch nur ansatzweise Interesse an ihr haben. So schüchtern, so verklemmt wie sie war, so schwabbelig und dick. Es tat mehr weh als alles andere, das sie jemals gefühlt hatte. Tränen liefen in Strömen ihre Wangen hinunter und tropften auf ihr Bett. 
S:"aha du macho ;) und, woher kennst du sie? :)"
T:"inet :)"
S:"willst du mal erzählen? :D wie ist sie so?"
T:"sie is 18, dunkle haare, 1.64 groß, 56 kg, hat 80C....so fehlt mir wenigstens nix ;)"
Das war eindeutig zu viel für sie. Vanessa presste ihr Gesicht so fest ins Kissen, dass ihre Nase wehtat. Und schrie. Schrie. Schrie. Versuchte, sich all den Schmerz aus der Seele zu schreien. Aber es wurde nicht weniger. In ihrem Kopf waren nur drei Dinge: Der Schmerz. Die Beleidigung, die er gerade indirekt ausgesprochen hatte. Und eine langsame Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass er ihr mehr bedeutet hatte, als sie dachte. Irgendwann konnte sie nicht mehr schreien. Sie setzte sich auf und weinte einfach still vor sich hin. Es war so ein grausames Gefühl. Was konnte sie dafür, dass sie kaum Oberweite hatte? Was muss er für ein Arschloch sein, wenn ihm das so wichtig ist? Welche Art von Mann muss er sein, wenn er zwei Frauen auf einmal hat? Vanessa wusste nicht, was sie machen sollte. Sie wusste nur, dass sie nicht einfach tun so konnte, als wäre nichts passiert. 

Montag, 28. November 2011

Kleine Lügen und unfähige Ärzte

Der Aufzug brauchte mal wieder ewig nach oben. Marcel heulte immer noch und wiederholte ständig, wie leid es ihm tat. Langsam wurde Vanessa panisch. "Wir werden sagen, ich bin einfach so gegen den Pfosten gerannt. Sagt nichts von den Krachern.", flüsterte sie mit geschlossenen Augen, um den Schmerz nicht noch zu verschlimmern. "Nein, wir sagen die Wahrheit. Das glaubt dir doch keiner!" Marcel beruhigte sich langsam wieder. "So tollpatschig wie ich bin glaubt mir das jeder. Ich sag ich hab mich umgedreht und da stand der Pfosten. Und ich will nicht, dass du Ärger kriegst. Du merkst ja selber schon dass du Mist gebaut hast." Elias lachte. "Wie wir früher immer gesagt haben, wir halten immer zusammen!" Und irgendwie hatte er damit auch Recht. 
Als die Tür sich öffnete, stürmte Marcel in die Wohnung. "Mamaaaa, bist du da?", schrie er. "Was ist los?", klang es leise aus dem Arbeitszimmer. Vanessa betrat das Wohnzimmer. "Vanni ist verletzt, komm, und bring am besten Eis mit!" So schnell hatte Vanessa sie noch nie rennen sehen. Als sie sie sah, fragte sie mit genau dem selben entsetzten Blick wie ihr Sohn, was denn passiert wäre. Vanessa erzählte, sie hätte sich beim Umdrehen die Stirn am Pfosten gestoßen. "Da musst du schon mit ganz schönem Tempo dagegengerannt sein...soll ich dich gleich ins Krankenhaus fahren oder erst mal deine Eltern anrufen?", meinte sie besorgt, als sie mit einem kalten Waschlappen wieder zurückkam. Krankenhaus? Daran hatte Vanessa noch gar nicht gedacht. Aber jetzt, wo sie es sagte, erschien es logisch. Es könnte etwas gebrochen sein. Oder eine Gehirnerschütterung. Danach fühlte es sich im Moment fast an. Sie beschlossen, erst mal ihre Mutter anzurufen, die sofort vorbeikommen wollte. Marcel brachte ihr Kissen und sie legte sich aufs Sofa. Elias grinste nur. "Du siehst so lustig aus. Tschuldigung, es tut wahrscheinlich echt weh, aber es ist einfach lustig!" Vanessa wusste nicht, ob sie das taktlos finden sollte oder lachen. Marcel ging es langsam auch wieder besser. Die beiden machten sich einen Spaß daraus, sie mit ihren Handys zu filmen, während sie immer stärkere Kopfschmerzen bekam. Langsam machte sie sich wirklich Sorgen. 

Ohne zu zögern nahm ihre Mutter sie mit nach unten ins Auto, wo ihr Vater bereits wartete. Auf dem Weg zum Krankenhaus schimpfte er ununterbrochen über ihre Dummheit, währed Vanessa sich die Ohren zuhielt. Jeder laute Ton fühlte sich in ihrem Kopf an wie ein Trommelschlag. 
10 Minuten später stand sie mit ihrer Mutter in der Notaufnahme. Selbst die Frau am Anmeldeschalter betrachtete Vanessa eher amüsiert als mitleidig. Mittlerweile war die Beule noch dicker geworden und drückte. Vanessa war ziemlich nervös. Was, wenn etwas gebrochen wäre? An der Stirn kann man niemanden operieren. Zumindest nicht ohne Narben.
Sie mussten nicht lange warten, natürlich, um 1 Uhr nachts ist nicht mehr so viel los in der Notaufnahme. Direkt nach der Frau mit dem seltsam verdrehten Arm holte der Arzt sie ins Zimmer. 
"Ich hab noch nie gesehen, dass jemand so eine dicke Beule hat, nur weil er irgendwo dagegengerannt ist!", meinte sogar der junge Arzt. Er leuchtete in ihre Augen, testete Reflexe in ihrem Gesicht und ihr Hörvermögen. Dann führte er noch den Finger vor ihrem Gesicht auf und ab, wie sie es nur aus schlechten Arztserien kannte. Angeblich um zu prüfen, wie schlimm ihre Gehirnerschütterung war. "3 Tage absolute Ruhe, viel kühlen und dann wird das schon wieder.", meinte er abschließend. Erstaunt fragte Vanessa:"Das wars schon?" "Ja, eine leichte Gehirnerschütterung und eine ziemlich schlimme Beule. Du kannst beruhigt wieder nach Hause gehen." "Und was ist mit meinem Knochen? Kann es nicht sein, dass da irgendwas abgesplittert ist oder so?" "Das wär schon sehr unwahrscheinlich wenn du nur gegen eine Laterne gerannt bist." "Aber möglich? Kann man das nicht irgendwie röntgen oder so?" Ihre Mutter mischte sich ein:"Schatz wenn er sagt es ist alles in Ordnung sei doch froh. Vielen Dank, einen schönen Abend noch!" Mit diesen Worten zog sie Vanessa hinter sich aus dem Krankenhaus. Sie hatte kein gutes Gefühl dabei. Ihre Beule fühlte sich wirklich komisch an, nicht nur einfach wie eine Beule. 

Wütend versuchte sie ihre Mutter am nächsten Tag zu überreden, nochmal mit ihr zum Arzt zu gehen. Über Nacht war ihr Auge komplett zugeschwollen. Ihr Vater nannte sie deswegen passenderweise Quasimodo. Alles war blau und dick und sie meinte, es würde sich etwas in der Beule bewegen, wenn sie darauf herumdrückte. (was natürlich auch sehr wehtat). Aber keiner wollte mit ihr zum Arzt. Tobi interessierte sich auch wenig dafür, dass es ihr schlecht ging. Er schrieb ihr kaum mehr. 

Die Beule war nach 1, 2 Wochen wieder weg. Aber noch heute spürt man auf meiner Stirn eine Delle und sogar zwei kleine Knochensplitter, wenn man darüber streicht. Und sieht den Knick in meiner rechten Augenbraue. 

Sonntag, 20. November 2011

Baby you're a firework...

Tobi schrieb ihr immer seltener. Vanessa war schon seit einer Woche wieder zu Hause, er hatte keine Zeit für sie gehabt. Auch dieses Wochenende nicht. Sie war ziemlich enttäuscht. Irgendwie würde sie ihn schon gerne mal wieder sehen. Aber sie freute sich auch über Marcels Anruf, sie solle doch am Wochenende mal wieder zu ihm kommen. Marcel und Elias waren Vanessas beste Freunde. Abgesehen von Selina natürlich. Aber zu Marcel und Elias hatte sie eine völlig andere Beziehung. Die beiden waren wie Brüder für sie. Sie kannte Elias seit sie 2 Tage alt war, Marcel seit seiner Geburt.Ihre Eltern waren gut befreundet, ihre Mütter hatten sich früher alle paar Tage getroffen und sie hatten miteinander gespielt. Elias, der ein Jahr älter war, hatte ihr sogar das Lesen beigebracht. Marcel war fast zwei Jahre jünger und hing immer an ihr wie eine Klette, wenn sie sich trafen. Vanessa konnte sich ein Leben ohne die beiden gar nicht vorstellen. 
So besuchte sie Marcel an diesem Samstag in seiner riesigen Penthousewohnung, obwohl sie schlecht gelaunt war wegen Tobi. Elias war natürlich auch da. 

Der Abend wurde sehr lustig. Wie früher banden sie Chips an einer ewig langen Schnur fest und ließen sie runter auf den Fußgängerweg baumeln, machten sich ekelhafte Sandwiches und schauten Bauer sucht Frau. Vanessa vergaß dabei alle ihre Sorgen. Bis Marcel irgendwann eine seltsame Idee hatte. "Ich hab noch Kracher von Silvester. Wollen wir unten n bisschen böllern?" Die Jungs waren natürlich einer Meinung und zogen sich schon die Schuhe an, während sie noch zögerte. "Sicher, dass das eine gute Idee ist? Darf man das überhaupt mitten im Jahr?" "Klar, solangs nix fettes is schon. Und tu nicht so als wärst du hier die Vernünftige!", rief Marcel und stürmte schon zur Tür. Lachend verscheuchte sie ihre Hintergedanken und rannte hinterher. 

Unten trafen sie zufällig einen Kumpel von Marcel, der begeistert die Kiste mit den Krachern durchwühlte. Während die beiden die ersten Chinaböller und Schmetterlinge anzündeten, standen Elias und sie eher verunsichert daneben. Elias hielt die Kiste. "Ich stell die mal lieber zur Seite. Wenn da n Funken reingeht bin ich meine Arme sonst los!", lachte er und stellte sie hinter Marcel auf den Boden.  Mit der Zeit wurden sie entspannter. Vanessa zündete sogar selbst einen kleinen Vulkan an. So standen sie 10 Minuten lang an der Straße und betrachteten das Geleuchte. 
Vanessa wurde langsam langweilig. Sie und Elias waren kurz davor wieder hochzugehen. Da holte Marcel mit einem bereits angezündeten Böller nahc hinten aus um ihn zu werfen und traf Vanessa damit fast am Kopf. "Spinnst du?", brüllte sie ihn an,"willst du dir die Hand wegknallen, oder mir den Kopf? Pass auf was du machst, das ist echt nicht mehr lustig so." Aber er und sein Kumpel schienen gar nicht zu hören, rannten weiter mit Böllern in der Hand durch die Gegend und holten unkontrolliert aus. "Ich kann gar nicht hinschauen...", meinte auch Elias. Aber da war es schon zu spät. 
Vanessa hörte Marcel und Elias nur panisch schreien und sah plötzlich Funken überall um sich herum. Es knallte und krachte laut, Kracher zischten knapp an ihrem Kopf vorbei. Wie alle anderen begann auch sie zu rennen, panisch.  Um nicht getroffen zu werden hielt sie sich die Hände über den Kopf und rannte um ihr Leben. Sie hatte nur noch Angst, getroffen zu werden. Alles war vernebelt von den vielen Krachern, Vanessa konnte kaum mehr sehen. Sie spürte nur plötzlich einen dumpfen Schmerz an der Stirn und hörte ein lautes Plong in ihrem Kopf. Für die nächsten paar Sekunden war alles um sie herum schwarz.
Langsam breitete sich in ihrem ganzen Kopf ein enormer Druck aus. Nach kurzer Zeit wurde der Druck zu einem pochenden Schmerz, allmählich kam ihre Sehkraft wieder. Sie war viel zu benebelt um zu verstehen, was gerade passiert war. "Oh Gott Vanni! Scheiße, pass doch auf wo du hinrennst!", hörte sie Elias rufen. Er stand ca. 10 Meter weg von ihr und starrte sie entsetzt an. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr nichts mehr um die Ohren flog. Sie drehte sich um, aber statt der Kiste waren nur noch ein Haufen Asche und ein paar Kracherreste zu sehen. Und ihr Kopf. Was war passiert? Sie konnte sich an die letzten 30 Sekunden nicht mehr erinnern. Auf einmal stand Marcel neben ihr. "Ach du scheiße...", sagte er leise. "Was ist los? Du Idiot hast mal wieder nicht auf deine Hände aufgepasst, ich bin weggerannt, und dann?" Der Schmerz kroch immer weiter nach vorne. Langsam schmerzte es nur noch über ihrem rechten Auge. Marcel starrte sie nur an und hielt sich die Hand vor den Mund. Bis ihm eine Träne über die Wange lief. "Es tut mir so leid...das wollte ich nicht, echt...oh gott es tut mir so leid...", weinte er. Auch Elias kam näher, mit dem gleichen besorgten Blick wie Marcel. Sie fragte sich, warum die beiden sie so anstarrten. Blutete sie etwa irgendwo? Vorsichtig hob sie ihre Hand, um ihren Kopf abzutasten. Sie hatte panische Angst vor dem, was sie dort erwartete. So würden die beiden sie nie ohne Grund ansehen. 
Langsam führte sie ihre Hand zu ihrem linken Auge. Das Auge war in Ordnung. Auch als sie weiter hoch zu ihrer Stirn tastete konnte sie nichts besonderes feststellen. Vanessa ließ die Hand weiter nach rechts gleiten. Zuckte vor Schmerz zusammen und erschrak. Da, wo eigentlich ihre rechte Augenbraue sein sollte, fasste sie direkt auf einen dicken Knubbel. "Was ist mit meiner Stirn?", rief sie, kurz davor, in Tränen auszubrechen. "Du...du bist gegen den Laternenpfosten gerannt...", meinte Marcel leise. Ja, das muss es wohl gewesen sein. Ihre Erinnerungen wurden deutlicher. Um ihre Stirn anzusehen lief sie zum Auto zwei Meter weiter und bückte sich zum Seitenspiegel. Gerade konnte sie noch einen Aufschrei unterdrücken. Sie war entstellt! Ihre gesamte rechte Augenbraue war eine dicke Beule. Eine sehr schmerzende Beule. Als sie sich wieder aufrichtete, verschwamm alles kurz vor ihren Augen. Ruhig bleiben, dachte sie, ruhig bleiben. Und versuchte zu überlegen, was jetzt am besten zu tun war. 

Donnerstag, 10. November 2011

Winterlandschaften und kleine Skiunfälle III

"Hast du uns vielleicht irgendwas zu sagen?", fragte ihre Mutter, als sie nach stundenlangem Schweigen zusammen beim Abendessen saßen. Vanessas Kopf war fast am Platzen. Die letzten zwei Stunden hatte sie schon überlegt, was sie am besten sagen sollte. Ob sie sich mit einer weiteren Lüge rausreden könnte. "Hm...", grummelte sie, "...vielleicht..." "Wie heißt er?", fragte ihre Mutter. Hatte sie jemals einen Jungen erwähnt? Nein, oder doch? "Woher weißt du..." -"Wir sind nicht ganz blöd, Vanessa. Wir kennen dich schon seit 15 Jahren. Und wir waren auch mal jung. Also?" Auf einmal fühlte sie sich richtig durchschaubar und klein. War ja klar gewesen dass das irgendwann auffliegt. "Tobi." "Aha, hatte ich also recht, ein Junge. Und warum sagst du uns nichts davon? Warum lügst du uns an?" Weil er 22 ist, ihr Idioten. Weil er nicht einfach ein Junge ist, weil wir Sex haben, dachte sie. "Ich hatte Angst dass ihr mich dann vielleicht nicht gehen lasst..." "Ach ja! Ich hätte dich natürlich gelassen! Aber so muss ich mir das erst überlegen ob ich das weiterhin zulassen will...ich kann dir jetzt gar nicht mehr vertrauen und so ein Verhalten muss Konsequenzen haben!", schrie ihre Mutter schon wieder fast. "Tut mir ja Leid dass ich unsicher war!", schrie sie zurück. "Du hast gar keinen Grund zu schreien, weißt du, wie du uns enttäuscht hast?" Darauf antwortete Vanessa nichts mehr. Sauer stand sie auf und wollte aus dem Zimmer gehen. "Bleib da!", rief ihr Vater,"red wenigstens mit uns!" Widerwillig ließ sie sich auf ihre Stuhl zurückfallen. Sie wollte nicht mehr reden. Sie war nur wütend auf sich selbst, wütend, so nachlässig mit ihren Ausreden gewesen zu sein, dass es jetzt schon aufflog. "Warum durfte ich dich nicht hinfahren oder abholen?", fragte ihr Vater. Panik machte sich in ihr breit. Überlegen, schnell! "Er...hat mich abgeholt und wieder heimgefahren." "Was?", jetzt war ihre Mutter richtig hysterisch,"Du bist mit einem Fremden einfach im Auto mitgefahren?!? Wie alt ist er denn bitte???" "Äh...18." "Wie kannst du einfach mit jemandem mitfahren, den du nicht kennst? Es hätte sonstwas passieren können!" Ja, das war ihr durchaus bewusst. "Hm und woher kennst du ihn?", mischte sich ihr Vater wieder ein. "Aus...von...äh...warum?" "Sag schon!" "Aus...vom Tanzkurs!" "Achso...ob ich das glauben soll...", motzte ihre Mutter schon wieder. "Ja. Gespräch beendet." Mit diesen Worten verließ Vanessa das Zimmer. 
Sie schmiss sich aufs Bett und hätte am liebsten geheult. Alles aufgeflogen. Ihre Eltern wussten jetzt also von Tobi. Und würden sie vielleicht nie wieder mit ihm weglassen. Da brauchte sie erst mal Trost. Sie schrieb Tobi eine SMS, er solle sofort zum chatten kommen. Lag im Bett und wartete. Wartete. Wartete. 
Als sie 2 Stunden später von ihrer Mutter wieder geweckt wurde, weil sie ja auf ihrem Bett lag und sie schlafen gehen wollte, hatte sie keine einzige Nachricht bekommen. Enttäuscht schaltete sie iPod und Handy aus und ging schlafen. 

Montag, 7. November 2011

Winterlandschften und kleine Skiunfälle ll

Für 8 Uhr hatte Vanessa sich ihren Wecker gestellt. Wenn sie schon im Urlaub waren, wollte sie zur Abwechslung auch mal nett zu ihren Eltern sein und ihnen eine Freude machen, indem sie sich leise ins Bad schlich, anzog und nach draußen ging um ihnen Croissants zum Frühstück zu besorgen. Schon als sie unten die Tür öffnete schlug ihr der eisige Wind entgegen und sie bereute, keine Handschuhe mitgenommen zu haben. Aber sie wollte nicht noch mehr Lärm machen und beschloss, die Kälte einfach zu ignorieren. 
Jede Straße war ihr in diesem Ort bekannt, jedes Haus, jeder Baum am Wegrand. So konnte sie in Ruhe nachdenken während sie durch den kleinen Park den Berg hinunter zur anderen Stadthälfte lief. Sie genoss die ruhige, verschneite Landschaft, das ganze Dorf schien noch zu schlafen. Nur ein paar alte Frauen mit ihren Hunden liefen ihr über den Weg. Als ihr Handy plötzlich in ihrer Hosentasche vibrierte, erschrak sie auch dementsprechend. Verärgert holte sie das Handy raus und ging ran. "Hey hast du heute Zeit zum shoppen?", hörte sie Selina fragen. Schon wieder war sie wütend auf sie. Sie hatte ihr also nicht mal zugehört, als sie ihr von ihrem Skiurlaub erzählt hatte. "Schalt mal deinen blöden Kopf ein!", schrie Vanessa ins Telefon und legte gleich wieder auf. Mit ziemlich schlechter Laune setzte sie ihren Weg fort und musste sich noch dazu erst mal anschreien lassen, als sie zurückkam. "Was hast du dir dabei gedacht einfach  alleine durch die Stadt zu laufen? Wir haben uns Sorgen gemacht, wir wussten nicht was los ist!" Als ob man mit fast 16 Jahren nicht selbst auf sich aufpassen könnte. Schon war die gute Laune für den restlichen Tag verflogen. Selbst Tobi munterte sie nicht auf, gerade mal 2 Mails bekam sie an diesem Tag von ihm.  

Natürlich bestand der Urlaub auch hauptsächlich aus Ski fahren. Jeden Nachmittag, natürlich erst nachdem Vanessa gründlich gelernt hatte, schleppten ihre Eltern sie mit auf die Piste. Die Zahl der Abfahrten in diesem Kaff war ziemlich begrenzt, also verbrachten sie die ersten 2 Tage nur auf der blauen Piste mit dem schleichend langsamen Schlepplift. Fürs erste war das Vanessa aber auch genug, schon nach 2 Abfahrten war sie total außer Puste. Unsportlich wie immer. Auch am 2. Tag war sie noch nicht wirklich fit. Während ihre Eltern zum 6. Mal die Piste runterbretterten bleib sie lieber oben in einem Schneehaufen sitzen und sah sich das Dorf von oben an. Zur letzten Abfahrt konnte sie sich gerade noch aufraffen, als ihre Eltern wieder mit dem Lift nach oben kamen. 
Auf halber Strecke hörte Vanessa ein unheilvolles Kratzen hinter sich. Sie hasste es Snowboarder hinter sich zu haben. Kaum einer konnte sich richtig kontrollieren, die meisten rutschten einfach nur gerade die Piste hinunter und bremsten, indem sie sich in den Schnee schmissen. Also hielt sie an um abzuwarten, dass der Snowboarder an ihr vorbeischlitterte. Und drehte sich um. Gerade noch sah sie ein Mädchen in hellblauer Jacke und riesiger Skibrille vor dem Gesicht auf sich zudonnern. "Achtung!", schrie das Mädchen. Aber schon lagen sie übereinander auf dem Boden, Vanessas linker Ski zwei Meter, das andere Mädchen mit dem Gesicht im Schnee. Wütend schon zum zweiten mal in dieser Woche von einem Snowboarder umgefahren worden zu sein fing Vanessa an zu schimpfen:"Kannst du nicht aufpassen wo du hinfährst? Wenn du nicht fahren kann mach erst mal nen Kurs, dann verletzt du wenigstens keine anderen Leute!" Das Mädchen dreht sich um und sah sie an, ohne ein Wort zu sagen. Irgendwas war komisch an ihr. Sie erinnerte sie an jemanden...
"Vanni?", fragte sie in der selben Sekunde. "Elly!", rief Vanessa und war plötzlich gar nicht mehr sauer, dass sie umgefahren wurde. Da saß doch tatsächlich Elly vor ihr, die 3 Jahre lang in ihrer Klasse gewesen war und damals eine ziemlich gute Freundin. "Hab ichs mir doch gedacht! Diese Lippen erkenn ich überall wieder!", grinste Elly. Sie halfen sich gegenseitig auf. "Und was machst du hier? Auch Skiurlaub?" Vanessa war plötzlich richtig gut gelaunt. "Nein, ich bin eigentlich bei meinem Onkel zu Besuch, der wohnt zwei Käffer weiter...Das gibts ja nicht dass ich dich ausgerechnet hier treff!" Das war wahr. Ein kleines Dorf im Allgäu, mit ca. 500 Einwohnern, und ausgerechnet hier traf sie Elly.
Von hinten sah sie ihre Eltern ankommen. "Bist du hingefallen? Alles ok?" "Ja, alles super. Hey, das ist Elly, sie war mal in meiner Klasse, weißt du noch?" Freundlich schüttelten die beiden sich die Hand. Und irgendetwas daran gefiel ihr ganz und gar nicht. Aber erst mal fuhren sie zusammen ins Tal. 

Aber auch da wurde Vanessa ihr ungutes Gefühl nicht los. Kurz meinte sie sich an etwas zu erinnern, verlor den Gedanken aber sofort wieder aus den Augen. Ihre Eltern saßen zusammen mit ihr und Elly noch eine Weile auf der Bank und unterhielten sich fröhlich. 
Vanessa beteiligte sich kaum am Gespräch und versuchte sich an etwas zu erinnern, dass ein Grund dafür sein könnte, dass sie sich bei einem Gespräch zwischen Elly und ihrer Mutter unwohl fühlte. "Alles Gute nachträglich übrigens.", meinte ihre Mutter ein paar Minuten später. Da kam es Vanessa schlagartig wieder ins Gedächtnis. Nein! "Geburtstag? Ich hab erst im April!" "Aber wenn du die Elly bist, die in Schwaig wohnt, war Vanessa doch vor 2 Wochen auf deiner Party?" "Nein, welche Party???". Nein, nein, das durfte nicht wahr sein. Ihre Lüge. Ihre Tarnung. Tobi. 

Montag, 24. Oktober 2011

Winterlandschaften und kleine Skiunfälle l

Tage vergingen. Wochen. Die Ausgabe des Zwischenzeugnisses rückte immer näher, ebenso die Faschingsferien. Und Vanessa hatte Tobi seit 3 Wochen nicht mehr gesehen. Zugegeben, sie hatte ihn nicht gefragt ob er Zeit hätte, nicht mal Andeutungen gemacht. Aber war es nicht trotzdem etwas seltsam, dass er sie so lange nicht sehen wollte? Aber jetzt stan erst mal ihr Skiurlaub bevor. Seit über 10 Jahren fuhr sie mit ihren Eltern immer in den Faschingsferien in das selbe kleine Dorf im Allgäu. Und noch nie war Vanessa bei dem Gedanken dorthin zu fahren so unwohl gewesen. Eine ganze Woche abgeschnitten von der Zivilisation, wenn es dort keine WLAN-Verbindung gab. Eine ganze Woche ohne Tobi zu schreiben. Der Gedanke machte sie irgendwie nervös. 
Dann war da auch immer noch diese Sandra-Sache. Sie chattete immer noch unter falschem Namen mit ihm, sie hatte diese erfundene Person immer noch nicht verschwinden lassen. Sie wusste dass es nicht ganz richtig war Tobi so zu hintergehen. Aber manchmal war es ganz interessant zu beobachten, dass Tobi Sandra gegenüber offener war als wenn er mit ihr chattete. Außerdem traute sie sich so Fragen zu stellen, die sie ihn nie selbst gefragt hätte. Vanessa hatte für Sandra inzwischen ein richtiges, eigenes Leben entwickelt. Job, Familie, Beziehungssituation, Freunde...alles war perfekt durchdacht. Und so erzählte Sandra Tobi eine Woche bevor Vanessa in dem Skiurlaub fuhr, sie würde für 2 Wochen ihre Schwester in Norwegen besuchen. Immerhin sollte es nicht allzu sehr auffallen, dass sie und Vanessa plötzlich beide auf einmal weg waren. Und Tobi kaufte ihr die Geschichte auch ohne jeden Zweifel ab. Außer ihrer Unlust stand einem entspannten Winterurlaub also nichts mehr im Wege. 

Schon im Auto wollte Vanessa wieder nach Hause. Sie hasste das Gefühl, Tobi nicht jede Minute schreiben zu können. Es war schon wie eine Sucht geworden. Außerdem wusste sie, dass alle ihre Freunde heute etwas schönes unternehmen würden. Und sie musste 3 Stunden lang im Auto sitzen, um nachmittags in dem kleinen Kaff anzukommen, in dem sie sich zwar irgendwie zuhause fühlte, aber keine einzige Unterhaltungsmöglichkeit hatte (abgesehen vom Minifernseher vielleicht). 
Nachdem sie und ihre Eltern herzlich von den Pensionsleitern begrüßt wurden, lief Vanessa sofort hoch aufs Zimmer und sah nach, ob sie auf mit ihrem iPod irgendwie Internetverbindung herstellen konnte. Netz gab es. Aber verschlüsselt. Enttäuscht ließ sie sich auf das knarzenden Sofa plumpsen. Und sah einen Zettel zwischen den Ritzen hervorragen. Sie zog ihn raus und konnte sich ein leises Quieken nicht verkneifen, als sie las was darauf gekritzelt war: Das WLAN-Passwort. Glücklich schrieb sie Tobi eine SMS und kuschelte sich aufs Sofa. Vielleicht war eine Woche hier ja doch gar nicht so schlimm. 

Montag, 17. Oktober 2011

Schleche Noten und ihre Folgen

Und mal wieder lebte Vanessa nach dem Erlebnis im Schwimmbad ihr Leben vor sich hin. Am Morgen in die Schule, mittags nach Hause, essen, lernen bis 7 Uhr abends, ein bisschen fernsehen und dann ins Bett. Alles war wie immer. Fast alles. Wenn sie sich zum Lernen hinsetzte, wollte der Stoff einfach nicht mehr in ihrem Kopf bleiben. Sie las Zeile für Zeile gründlich durch, aber kaum hatte sie einen Satz beendet, musste sie feststellen, dass sie sich überhaupt nicht erinnern konnte, was sie gerade gelesen hatte. Sie musste Sätze fünf oder sechs mal lesen nur um den gröbsten Sinn zu erfassen. Irgendwie hatte sie verlernt sich zu konzentrieren. Ihre Gedanken kreisten ständig um Selina, die sie immer mehr ignorierte, und vor allem um Sex. Um Tobi. Egal wo sie war, keine 5 Minuten konnte sie sich auf etwas anderes konzentrieren. 
Dementsprechend frustrierend war es auch für Vanessa, als ihr Chemielehrer am Mittwoch darauf mit riesigen Trennwänden ins Klassenzimmer kam und sie alle aufforderte, ihre Hefte wegzulegen. 4 Fragen. Bestimmen Sie die Konzentration von Salzsäure. Definieren Sie Neutralisation. Nennen Sie eine neutrale Lösung. Nennen Sie einen typischen Indikator. Vanessa starrte nur auf ihr Blatt. Nachdem sie die zweite Frage gelesen hatte, hatte sie abgeschalten. Sie wusste dass es auch keinen Sinn gehabt hätte, wenn sie nachgedacht hätte. Also malte sie einfach einen schönen Luftballon aufs Blatt, schrieb ihren Namen in schönster Schreibschrift und drehte es um. Die restliche Arbeitszeit verbrachte sie damit sich vorzustellen, Tobi würde an die Tür klopfen und sie mitnehmen. Genauso lief es ab, als sie auch noch in Wirtschaft und Mathe eine Ex schrieben. Aber irgendwie war Vanessa nicht traurig oder wütend. Sie dachte einfach daran, dass sie Tobi bald wiedersehen würde und hatte die Prüfungen wieder vergessen. 

Leider hielt ihre Gleichgültigkeit nicht lange an. 3,4 Tage später hatten alle Lehrer die Exen korrigiert und zurückgegeben. 6 in Chemie, 6 in Mathe. In Wirschaft hatte es sogar noch zu einer 5 gereicht. Es störte sie nicht weiter. Sie konnte es ja wieder aufholen, wenn diese Phase vorbei war. Aber ihre Eltern sahen das natürlich nicht ein. "Vanessa, was soll das? Du hast dich ja nicht mal bemüht die Fagen zu beantworten! Muss ich mich jedes mal danebensetzen und aufpassen, damit du auch richtig lernst? Da kannst du aber mit saftigen Strafen rechnen!", keifte ihre Mutter, kurz davor in Tränen auszubrechen. Manchmal hatte Vanessa den Eindruck, ihr ganzes Leben würde aus ihren Schularbeiten bestehen. Ihrer Meinung nach nahm ihre Mutter das alles ein bisschen zu ernst. Als würde das Leben nur aus Schule bestehen. Aber auch ihr Vater war nicht gerade begeistert:"Spinnst du? Kann man sich denn gar nicht auf dich verlassen? Früher warst du so ein intelligentes kleines Mädchen. Schau dich an, du bist eine dumme, faule Sau geworden!" Und da begann Vanessa wütend zu werden. Nicht wegem den schlechten Noten. Wegen ihren Eltern, die sie einfach niedermachten. Andere Eltern hätten vielleicht versucht ihr Kind zu trösten, gesagt, es wäre nur mal ein Ausrutscher gewesen. Ein bisschen Ermahnen muss natürlich sein, aber jemanden wegen ein paar schlechten Noten gleich so fertig machen? Vanessa verstand es nicht. Sie wollte es auch nicht verstehen. Sie flüchtete sich in Gedanken an Tobi. Noch mehr Tests, noch mehr schlechte Noten. Ihre Eltern ließen Vanessa am Wochenende nur noch weg, wenn sie an diesem Tag 4 Stunden gelernt hatte. Aber sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Und rutschte immer weiter hinein in diesen Teufelskreis. 

Samstag, 8. Oktober 2011

...

Tut mir leid dass ich so lange nichts mehr gepostet hab, aber es sind ein paar unschöne Dinge zusammengekommen und ich war einfach nicht in der Stimmung etwas zu schreiben...ich versuch aber morgen mal wieder was zu posten :)

Donnerstag, 22. September 2011

Feuchte Fantasien III

Sie blieben noch eine Weile im Becken. Immer wieder sah Vanessa die 3 Mädchen tuscheln und zu ihnen rübersehen. So unauffällig schienen sie wohl doch nicht gewesen zu sein. Aber das war ihr seltsamerweise nicht mal peinlich. Im Gegenteil, ein gewisser Stolz machte sich in ihr breit, Stolz, Tobi hier an ihrer Seite zu haben. Er bemerkte das Getuschel ebenfalls und grinste Vanessa an.
"So, jetzt könnten wir wieder raus wenn du willst.", meinte Tobi 10 Minuten später. Als sie sich die Bedeutung dieses Satzes genauer durch den Kopf gehen ließ, musste sie lachen. Tobi lachte mit und nahm sie an der Hand. "Komm, wir machen was spannenderes."
Er zog sie quer durchs Schwimmbad, die Treppen runter zurück zu den Umkleiden. Dort blieb er vor den Schließfächern stehen und flüsterte in ihr Ohr: "Lust ein bisschen was für mich zu tun?" Sofort wusste Vanessa was er meinte, nickte und folgte ihm in eine Kabine. Nachdem er nochmal nachgesehen hatte ob sie auch keiner beobachtet hatte, sperrte er die Türen ab. "Ich beeil mich auch", flüsterte er wieder. Erwartungsvoll sah er sie an. Vanessa war nicht wirklich wohl bei der Sache, dennoch kniete sie sich hin, zog seine Badehose runter und begann zu lecken und zu saugen. Es war immer noch ein ziemlich seltsames Gefühl. Sie wusste auch nicht so recht, was genau ihm gefiel und was er weniger toll fand. Also machte sie einfach, was sie am einfachsten fand: ein bisschen rumlecken. Aber immer wieder hielt Tobi ihren Kopf fest und versuchte ihr seinen Schwanz tiefer in den Hals zu stecken. Sie hasste es. Ständig musste sie würgen, bekam keine Luft. Er schien es zu bemerken und ließ sie wieder eigenständig weitermachen.

So ganz leise war er dann doch nicht. Als er nach 3, 4 Minuten kam entwich ihm ein leises Stöhnen. Und Vanessa spürte plötzlich ein Pumpen und schließlich warme Flüssigkeit in ihrem Mund. Ohne lange zu überlegen schluckte sie alles runter. Den Geschmack konnte sie gar nicht richtig einordnen. Salzig. Am meisten fiel ihr die seltsame Konsistenz auf, irgendwie schleimig. Aber so schlimm fand sie den Geschmack gar nicht, wie alle immer sagten. Im Gegenteil. Sie fing sogar an ihn zu mögen.
Zufrieden nahm Tobi sie in den Arm. Er war noch tropfend nass. Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie verließen die Umkleide.

"Unsere Handtücher liegen noch oben..", stellte Vanessa fest, als sie vor dem Spint stand um ihre Klamotten wieder zu holen. Und schon war Tobi nach oben verschwunden um sie zu holen. Vanessa zog sich währenddessen schon wieder an. Als sie fertig war wartete sie auf Tobi, der natürlich etwas langsamer gewesen war. Ohne ihre Haare zu föhnen ging sie mit ihm nach draußen und ließ sich nochmal von ihm drücken. "War nicht so wie ichs geplant hatte...aber trotzdem echt geil!", grinste er. Geschmeichelt stieg Vanessa zu ihm ins Auto und mit laut aufgedrehter Musik fuhr er sie wieder nach Hause.

An diesem Abend konnte sie ausnahmsweise gut schlafen. Und träumte die ganze Nacht von Tobi.

Sonntag, 18. September 2011

Feuchte Fantasien ||

Tobi legte sein Handtuch auf einen der Liegestühle am Rand des Schwimmerbeckens, Vanessa legte ihre Sachen daneben. "Komm, im Thermalbereich ist es am schönsten...", grinste er. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und von ihm dorthin ziehen. Schon allein sein Anblick, sein muskulöser Oberkörper, und der Gedanke ihn gleich anfassen zu dürfen schenkte Vanessa ein wohliges Kribbeln im ganzen Körper.
Das Wasser war richtig warm, noch ein paar Grad wärmer und es wäre zu heiß. "Na, gefällts dir hier auch?", fragte Tobi lächelnd. "Klar...", antwortete sie. Sie konnte es kaum erwarten, dass er etwas mit ihr machen würde. Das Wasser hatte eine anregende Wirkung, ohne dass sie hätte sagen können, warum. Aber Tobi schwamm nur fröhlich durchs Becken. "Komm mit, steh nicht so dumm rum", lachte er, als Vanessa nicht hinterher wollte. "Ich dachte wir sind für was anderes hier als Schwimmen..." Sofort drehte er um und schwamm zu ihr zurück. "Ach, du kannst es wohl gar nicht abwarten...", sagte er leise, als er nur noch einen halben Meter von ihr entfernt war.
Schüchtern wie sie war brachte sie mal wieder nichts über die Lippen, nur ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. "Hm?", fragte er nochmal. Wieder bekam er keine Antwort. Daraufhin kam er Vanessa näher, legte die Arme um sie und sah sie aus nächster Nähe an. "Geiles Miststück!", flüsterte er noch, bevor er seine Lippen auf ihre presste. Er küsste sie wild. Vanessa hätte am liebsten laut aufgestöhnt. Aber zwischen den anderen Badegästen plötzlich loszustöhnen wäre wohl keine so gute Idee. Stattdessen ließ sie sich von Tobi langsam an den Beckenrand drängen.

Unter weiteren Küssen begann er ihre Beine zu streicheln. Sie strich ihm durchs kurz geschnittene Haar und klammerte sich an ihn. Langsam wanderte seine Hand auch unter ihr Bikinitop. Ungeduldig fasste Vanessa an seinen Po und streichelte ihn dort. Sie liebte es ihn dort anzufassen. Auch Tobis Hand wanderte zu ihrem Po. Aber nur langsam und vorsichtig, nicht ohne die Küsse zu unterbrechen. Immerhin wäre es nicht allzu angenehm, wenn jemand mehr als Knutscherei dahinter vermuten würde. Das Becken war ohnehin fast leer. Nur 2 ebenfalls knutschende Pärchen, 2 quatschende alte Frauen und 3 Mädchen in Vanessas Alter.
Als Tobis Hand auch noch vorne unter ihre Hose wanderte, konnte Vanessa ein kleines Seufzen nicht unterdrücken. "Psscht...", machte Tobi sofort. Und küsste sie weiter. "Bereit?", flüsterte er. "Schon die ganze Zeit...", erwiderte sie. Er zog seine Shorts ein Stück nach unten, Vanessa ihre Badehose.
Tobi drückte sie an die Beckenwand, sie hielt sich an ihm fest und schlang die Beine um seine Hüfte. Schon spürte sie seinen Schwanz zwischen ihren Beinen. "Gar nicht so leicht...",flüsterte Tobi. Sie spürte, dass er Schwierigkeiten hatte reinzukommen. Aber mit einem kräftigen Stoß war auch das geschafft. Er begann wieder sie zu küssen um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Langsam bewegte er seine Hüfte vor und zurück. Aber irgendwie war es nicht so angenehm wie sonst. Viel zu viel Reibung, ein leichtes Brennen bei jedem Stoß. Vanessa fand es fast schon schmerzhaft. "Fuck, das tut weh...", murmelte auch Tobi in diesem Moment. "Mir auch ein bisschen..." Und schon war er wieder aus ihr draußen. "Ich glaub wir lassen das besser...oder verschiebens zumindest auf später..." Dafür war auch Vanessa. Sie küssten sich noch kurz, dann ließ er sie los und lehnte sich neben ihr an den Beckenrand.
Erst jetzt machte sich ein wenig Enttäuschung in Vanessa breit. Sie hatte sich Sex im Wasser immer anders vorgestellt...eindeutig besser. Auch Tobi schien nicht gerade glücklich darüber, auch wenn er versuchte es zu verbergen.

Donnerstag, 8. September 2011

Feuchte Fantasien

Immerhin schaffte Tobi es, Vanessa wieder ein bisschen aufzumuntern, als er sie wegen nächstem Samstag fragte. Natürlich sagte sie nicht nein, auch wenn sie ein bisschen Angst davor hatte, es könnte wieder bluten.
Einige Stunden vor dem Treffen schrieb Tobi sie nochmal an. "es gibt da sowas was ich mal gerne ausprobieren würde...;)" Neugierig antwortete Vanessa..."was denn? ;)" "du weißt ja dass ichs auch gern an verschiedenen orten mag...ich würd gern mal im schwimmbad...;) was sagste dazu?" Sofort Feuer und Flamme schrieb sie zurück:"wär schon geil...;) aber meinst du heute!?" "ja klar heut... 1. samstag im monat, da ham die bis um 2 uhr nachts offen...;)" Begeistert und gefesselt von dieser Idee teilte sie ihren Eltern mit, sie würde mit ein paar Mädels aus ihrer Klasse ins Schwimmbad gehen und bekam die ausdrückliche Anweisung, um 11 wieder zuhause zu sein. Den Bikini zog sie gleich drunter um sich später nicht zu lange in der Umkleide aufhalten zu müssen.
Pünktlich wie immer stand Tobi vorne an der Straße und wartete auf sie. Mal wieder bekam Vanessa keinen Kuss bevor Tobi in Richtung Schwimmbad losfuhr. Er war extrem gut gelaunt und ziemlich aufgedreht. An jeder Ampel legte er eine Vollbremsung hin, um dann bei grün wieder voll aufs Gaspedal zu treten. "Du schreist ja gar nicht.", grinste er sie an. Aber irgendwie fand sie es ja lustig.
Nach 20 Minuten Fahrt endlich angekommen konnte Vanessa seine Sparwitze schon fast nicht mehr hören, jeden Satz kommentierte er heute. Das lag wohl auch daran, dass sie heute weniger gut gelaunt war wegen den Problemen mit Selina.
Tobi ließ sich nicht davon abbringen nicht für sie mitzubezahlen. "Du brauchst doch nicht für mich zahlen, du hast schon mal im Kino bezahlt, das reicht doch." "Was wär ich für ein Mann wenn ich einer schönen Frau nicht den Eintritt zahlen würde?", schleimte er zurück. "Ach Schwachsinn, lass mich selber zahlen, du kannst doch jetzt nicht jedes mal zahlen wenn wir irgendwo hingehen..." "Wer ist hier derjenige, der arbeiten geht und massig Geld verdient? Du bist die Frau, ich bin der Mann, ich zahl!" Damit ließ er Vanessa keine weiteren Argumente anbringen und zahlte einfach für sie mit. Als er für sie die Karte ab 16 kaufte, wollte sie schon fast etwas sagen. Aber dann wurde ihr erst wieder bewusst, dass sie ihm in ihrem ersten Chat gar nicht erzählt hatte, dass sie erst 15 war. Er glaubte also immer noch, sie wäre 16. Sie beließ es dabei, das war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt, um eine solche Lüge zu gestehen. Nebeneinander gingen sie nach unten zu den Umkleiden.
Tobi musste sich noch umziehen, also zog Vanessa Hose und Shirt aus und wartete am Schrank auf ihn. Er brauchte ziemlich lange, was ihr etwas Zeit zum Nachdenken gab. Die Idee heute Nachmittag war so überraschend gekommen, dass sie gar keine Zeit mehr hatte sich darüber Gedanken zu machen wie das alles ablaufen würde. Als Tobi zurück kam und seine Klamotten grob
in den Spint stopfte, beschloss sie, sich einfach überraschen zu lassen. Er nahm ihre Hand. "Es ist unauffälliger wenn wir wie ein Paar aussehen", meinte er scherzend. Also gingen sie so nebeneinander nach oben ins Schwimmbad.

Freitag, 2. September 2011

Freundschaften

Vanessa beschloss einfach abzuwarten, bevor sie wegen dem Blut zum Arzt gehen würde. Vielleicht war es ja wirklich nur eine einmalige Angelegenheit gewesen. Etwas beunruhigt war sie schon, ließ sich aber nichts anmerken. Schließlich wollte sie nicht, dass irgendwer sie fragte, warum sie einen so besorgten Eindruck machte. Keinem könnte sie die Wahrheit erzählen, nicht mal ihre beste Freundin wusste von Tobi. Das wollte Vanessa allerdings bald ändern. Sehr bald.
Am Montag nach dem Treffen wartete Vanessa in der Pausenhalle auf sie. "Ich muss mit dir mal über was wichtiges reden", hatte sie ihr auf facebook mitgeteilt. 5 Minuten vergingen. 8. 10. Keine Selina. Enttäuscht wollte Vanessa schon wieder nach oben ins Klassenzimmer gehen, als sie Selina zwischen einigen Leuten sah, die sie eigentlich überhaupt nicht leiden konnte. Auch ihre Freundin hatte das bisher immer behauptet. Deshalb lief sie zu dem Grüppchen und stupste Selina von hinten an. "Hey" Vanessa bekam ein genrvtes Grummeln als Antwort. "Alles ok?", fragte sie sofort. "Ja, eigentlich schon. Aber ich unterhalte mich gerade falls dus noch nicht bemerkt hast." Unbeteiligt am Rand einer Gruppe zu stehen hatte sie eigentlich nicht für eine Unterhaltung gehalten. "Warum bist du denn nicht rüber gekommen, ich hab doch gesagt wir müssen mal was wichtiges besprechen." Wieder ein genervtes Grummeln. "Nein, jetzt nicht." "So wichtig kann die Unterhaltung hier doch gar nicht sein, also komm!" Vanessa erntete einen bösen Blick. "Nein, ich bin gerade hier, für dich hab ich jetzt keine Zeit! Geh wieder zu den anderen und lass mich in Ruhe!" Am liebsten hätte Vanessa sie an durchgeschüttelt und angeschrien. So viel Ignoranz von ihrer besten Freundin. Aber stattdessen tat sie was sie sagte und gesellte sich zu ihren anderen Freundinnen. 
Auch in den nächsten paar Tagen musste Vanessa feststellen, dass Selina sich irgendwie veränderte, ihr gegenüber zumindest. Als sie anrief um zu fragen, ob sie mal wieder Zeit hätte, hieß es nur: "Nein, ne andere Freundin kommt nachher vorbei" Als sie in der Pause mit ihr reden wollte schickte sie sie immer weg und den Weg zur Straßenbahn lief sie plötzlich auch lieber mit diesen Leuten aus der Pause. Vanessa verstand das alles nicht. Sie hatte ihr immer zugestimmt, dass sie diese Mädchen arrogant und zickig fand. Überdreht und aufgesetzt. Nun ließ sie Vanessa links liegen für genau diese Menschen. Sie konnte nur hoffen, es wäre nur eine Phase. Sonst hätte sie keinen mehr, mit dem sie reden könnte, keinen, der sie ein bisschen verstand und tröstete, wenn sie traurig war. 

Mittwoch, 24. August 2011

Überraschung in Rot

Gerade als es am besten war, unterbrach Tobi. Sah nach unten und schwieg. Vanessa hatte keine Ahnung was los war und wollte schon nachfragen, als er plötzlich ein leises "Oh je..." von sich gab. Vanessa war richtig beunruhigt. Wenn man keine Ahnung hat was passiert sein könnte und Tobis besorgtes Gesicht in einem solchen Moment sieht, kann man auch wirklich Angst bekommen. "Was ist los?", flüsterte sie ängstlich. Langsam und vorsichtig machte er sich daran, aufzustehen. "Du blutest Süße...", meinte er in einem besorgten Tonfall. Vanessa erschrak bei seinen Worten. Blut, aus ihr raus, bei ihrem 3. Mal, nachdem es letztes Mal nicht mehr geblutet hat? Wie sollte das möglich sein? Ungläubig fasste sie nach unten, um sich selbst davon zu überzeugen. Als sie ihre blutverschmierte Hand betrachtete, stand sie kurz davor, in Tränen auszubrechen.
Tobi warf ihr wieder eine Rolle Toilettenpapier zu und verschwand selbst im Bad. Total verwirrt putzte sie sich ab und sah Tobi wieder aus dem Bad kommen. "Wie kann das sein?", fragte sie ihn. "Hm, ich weiß auch nicht, vielleicht musst du dich irgendwie erst dran gewöhnen da unten was drin stecken zu haben..." Schulterzuckend nahm er ihr die blutigen Tücher ab und spülte sie runter. Dann kroch er zurück zu ihr ins Bett und nahm sie in den Arm. "Mach dir keine Sorgen, das war bestimmt was einmaliges und beim nächsten mal ist wieder alles in Ordnung." Vanessa blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass er Recht hatte. 
Sie blieben noch eine Weile so liegen. Tobi versuchte sie abzulenken, indem er ihr lustige Geschichten aus seiner Schulzeit erzählte. Dann sahen sie sich noch eine halbe Stunde lang eine Doku über Ameisenkolonien an und machten sich über den Dialekt des Sprechers lustig. Dann war es auch schon wieder so spät, dass sie sich auf den Weg machen mussten. Vanessa hasste diese Momente, wenn sie wusste, sie würde gleich wieder zuhause bei ihren Eltern  sein und sich diese viel besseren Momente mit Tobi wieder für einige Zeit nur in ihrem Kopf abspielen würden. 

Wieder zuhause angekommen musste sie feststellen, dass ihre Unterhose rot verfärbt war. Es hatte immer noch nachgeblutet. Sie duschte erstmal, mitten in der Nacht, und ließ ihre Unterhose in ihrem Zimmer verschwinden. Ihrer Mutter zum Waschen geben konnte sie sie nicht. Sie wusste, dass sie erst ihre Tage gehabt hatte und würde sonst Verdacht schöpfen. Was dann passieren würde, wollte sie sich gar nicht vorstellen. Schlafen konnte Vanessa auch mal wieder nicht. Aus Angst, irgendetwas könnte mit ihrem Körper nicht stimmen. 

Samstag, 20. August 2011

Leidenschaft

Für Vanessa schien in dieser Zeit wirklich alles gut zu laufen. Ihre Rache hatte sie bekommen. Ihre Eltern ließen sie ab und zu auch mal mit Lernen in Ruhe und Tobi meinte, er wolle sie endlich mal wieder treffen. Besonders das freute sie. In letzter Zeit hatte er nämlich einen ziemlich uninteressierten Eindruck ihr gegenüber gemacht. Aber nun bettelte er regelrecht, sie sehen zu dürfen. "du musst zeit haben, auch wenns nur ne stunde is...ich will dich endlich mal wieder spüren...;)" Das ließ Vanessa sich nicht zweimal sagen. Gleich am nächsten Tag verabredeten sie sich. 
Dass er wirklich Lust hatte merkte sie schon beim Einsteigen. Zum ersten mal zog er sie direkt an sich und küsste sie erst mal kurz. Wie immer fuhren sie zu ihm nach Hause. Und wie immer sagte Vanessa auf dem Weg nicht viel. Sie hatte immer noch Angst, ihn zu langweilen, wenn sie etwas erzählte. Zum Glück redete er mehr als sie und schon waren sie bei ihm angekommen. 
Er hatte seine Schuhe viel schneller ausgezogen als sie, nahm sich eine  Colaflasche und setzte sich damit aufs Bett. Vanessa stand erst nur unentschlossen im Zimmer, schüchtern wie sie war. Tobi lachte nur und klopfte neben sich aufs Bett. Sein Grinsen lockerte Vanessa ein wenig und sie ließ sich neben ihn aufs Bett fallen. Schon klebten seine Lippen wieder an ihren. Seine Hände glitten unter ihr Top, wie automatisch verschwanden auch ihre Hände unter seinem T-Shirt. Er drückte sich richtig fest an sie, griff fest an ihre Hüften, hielt ihren Kopf im Nacken fest. Fester. Genauso wie sie es gewollt hatte. 
Schnell lagen ihre Klamotten neben ihr am Boden und Tobi küsste ihren Bauch. Es fühlte sich einfach wunderbar an, warm, feucht, kribbelnd. Seine Lippen wanderten über ihren Oberkörper, bis er an ihrem Hals angelangt war. Vanessa erschrak, als sie dort plötzlich nicht mehr seine Zunge spürte, sondern seine Zähne. Es ziepte ganz schön, als er sie sanft in Hals und Ohrläppchen biss. Aber es machte sie wirklich an, ohne dass sie hätte sagen können warum. Sie wollte endlich richtig loslegen. Tobi schien auch zu bemerken, wie sehr ihr seine Knabberei gefiel. "Na, gefällt dir, oder?", flüsterte er. "Jaa..." mehr brachte Vanessa in diesem Moment gar nicht heraus. "Was, willst du jetzt schon ficken?", grinste er hinterher. "Jaaa..." Sein Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass er auch nicht mehr abwarten konnte. 

Montag, 1. August 2011

Urlaub

Ich kann die nächsten 2 Wochen leider nichts posten, ich fahr morgen für 2 Wochen nach Schweden. Danach schreib ich selbstverständlich weiter. Euch allen 2 schöne Wochen :)

Süße Rache

Am nächsten Morgen kam Vanessa mal wieder fast nicht aus dem Bett. Sie hatte so schlecht geschlafen wie lange nicht mehr. Alle 5 Minuten war sie halb wach geworden, um dann wieder einzuschlafen und ihre hektischen Träume weiterzuträumen. 
Nachdem sie Tobi noch eine Guten-Morgen-Mail geschickt hatte machte sie sich auch entsprechend müde auf den Weg. Bus, Straßenbahn, laufen. Alleine, mal wieder. Dass sie am Morgen immer leicht bergauf gehen musste, machte sie wenigstens ein bisschen wacher. Aber scheinbar nicht wach genug. 
Wie immer war sie die erste vor dem Grüppchen der anderen Schüler, die mit ihr in der Straßenbahn gefahren waren. Deshalb bemerkte sie zunächst auch nicht, dass alle anderen vor der Schule die Straßenseite wechselten, um über die Ampel zu gehen. Die stark befahrene Querstraße direkt vor dem Schultor wurde von den Schülern normalerweise 20 Meter neben der Fußgängerampel überquert. Die meisten waren einfach nur zu faul, 20 Meter weiter zu laufen, wenn sie genauso gut hier über die Straße gehen können. Vanessa natürlich auch. Also ging sie wie jeden Morgen neben der Ampel über die Straße, natürlich nicht ohne vorher gründlich nach Autos zu schauen. 
Wie immer kam sie auch heute unverletzt an der anderen Straßenseite an. Lief wie immer aufs Schultor zu, ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen. Bis sich ihr plötzlich ein kleiner, sehr böse dreinguckender Mann in den Weg stellte. Nicht irgendein Mann. Der Schulleiter. Vanessa blieb sofort stehen und wusste im nächsten Moment nicht mehr, ob sie nicht lieber hätte wegrennen sollen. Schon öfter hatte der Direktor bei Schulversammlungen angesprochen, wie entsetzt er darüber war, dass viele Schüler die Ampel nicht nutzen, sich dadurch angeblich selbst in Gefahr brachten und dass er Verweise an Schüler verteilen werde, die er dabei erwischt. Und es war ja wohl offensichtlich, dass er sie dabei beobachtet hatte, schon bevor er sie anfuhr:"Junge Dame, schon mal was von Ampeln gehört? Ich kann es nicht dulden, dass du einfach 20 Meter neben der Ampel über die Straße gehst, erst recht bei dem Verkehr! Das wirft schlechtes Licht auf unsere Schule wenn es hier ewig lange Staus gibt, weil ihr Schüler nicht über die Ampel gehen könnt und euch am Ende noch dabei verletzt! Außerdem hast du als eine der älteren Schülerinnen eine Vorbildfunktion! So und jetzt sagst du mir sofort deinen Namen und deine Klasse!" Die Eingabe kam Vanessa so plötzlich, dass sie erst realisierte was sie tat, als sie es ausgesprochen hatte:"Ich heiße Bianca B*****, ich geh in die 9d!" "Du brauchst nicht denken, dass du einfach so davon kommst, Bianca. Das gibt 2 Stunden Grünen Dienst, ich werde deinen Lehrer informieren!" "Tut mir leid, kommt nie mehr vor!", nuschelte Vanessa noch schnell und quetschte sich an ihm vorbei. Als sie den Pausenhof überquerte, hatte sie ein richtig gutes Gefühl. Bianca wird 2 Stunden lang Müll aus den Büschen zupfen und die Bänke von Kaugummi befreien. Eine wunderschöne Vorstellung für Vanessa. Das war auch mehr als verdient nach all ihren "Angriffen". 

Sonntag, 24. Juli 2011

Dunkle Schokolade

10 Minuten später hielt Tobi in einem Viertel, das Vanessa gar nicht gefiel. Viele alte Häuser, kaum Bäume, Verkehrslärm und vereinzelt sogar Penner an die Hauswänden gelehnt. Aber Tobi war fest davon überzeugt, hier würde es gute Pizza geben. Vanessa war froh, dass sie nur eine zum Mitnehmen bestellten.
Die Pizzabude selbst sah nämlich auch nicht besonders gemütlich aus. Weitere 10 Minuten warteten sie auf ihre Pizzas, setzten sich dabei auf die kleine Bank, die unter dem Fenster stand. Zuerst schwiegen sie sich nur an. Vanessa war das Schweigen aber unangenehm. Es wirkte auf sie, als hätten sie sich nichts zu sagen. Also startete sie eine Diskussion über das Übergewicht des Ladenbesitzers, der mit einer Bierflasche vor dem Ofen stand und die Pizzas darin fixierte. Tobis lustige Sprüche brachten Vanessa zum Lachen und das Schweigen war für den Rest des Abends gebrochen. Irgendwann nahm Tobi ihre Hand, als sie warteten. Lächelte sie an. Und Vanessa war es gleichzeitig unangenehm und warm ums Herz. 
Er ließ sie erst wieder los, als sie mit den zwei Pizzaschachteln ins Auto stiegen.
"Wo fahren wir jetzt hin?", fragte Vanessa ihn. "Willst du einen ruhigen oder einen schönen Ort?", fragte er zurück. "Wo liegt der Unterschied? Such du dir was aus." Tat er auch. Sie hatte keine Ahnung, wo er hin wollte, als er hinter dem Flughafen durch viele kleine Gassen fuhr. Schließlich fand sie sich an dem Ort wieder, von dem Tobi ihr schon manchmal erzählt hatte. Ein kleiner Parkplatz, am Ende einer Landebahn. Man konnte von weitem die Flugzeuge starten und landen sehen. Eigentlich interessierte sich keiner von den beiden für Flugzeuge, aber es war ein erstaunlich schöner Anblick am dämmrigen Himmel. Tobi holte die Pizzas vom Rücksitz und reichte Vanessa ihre. "Sollen wir wirklich hier drin essen? Ich hab schon dein Bett und dein Sofa eingesaut, ich will nicht auch noch dein schönes Auto dreckig machen..." Tobi lachte nur. "Bei den Maschinenöl- und Schokoflecken hier kann das bisschen Pizza auch nicht mehr viel anrichten" Also begannen sie im Auto zu essen. Vanessa war es irgendwie peinlich, vor Tobi zu essen. Sie war oft so ungeschickt dabei, hatte danach den ganzen Mund verschmiert. Zum Glück war es Tobi, der ein Stück Salami zwischen seine Beine fallen ließ und damit einen Fleck Tomatensoße auf dem Sitz hatte. "Siehst du, ich ess selber wie ein Schwein..." 

Als sie fertig waren, schmiss Tobi die Schachteln einfach wieder auf den Rücksitz. Eine Weile saßen sie nur da und sahen auf die Landebahnen. Vanessa erschrak schon fast, als Tobi schließlich meinte: "Lust auf was Süßes? Schau mal ins Handschuhfach!" Neugierig und ein wenig ungeschickt öffnete Vanessa das Fach. Eine Schachtel Pralinen purzelte ihr entgegen. Dunkle Schokolade, wie sie sie am liebsten mochte. Woher er das nur gewusst hatte? Als hätte er ihre Gedanken gelesen fragte Tobi in diesem Moment: "Ich hoffe du magst dunkle Schokolade? Ich hab einfach mal die genommen, weil ich die selber am liebsten mag." "Klar, ist mir auch am liebsten." Sie lächelten sich an. "Na dann..." Er nahm ihr die Schachtel aus der Hand und riss sie ungeduldig auf. Holte eine Praline raus und betrachtete sie. Dann grinste er Vanessa an. "Was denn? Willst du sie nicht essen oder mir eine geben?", fragte sie. Er grinste noch mehr. "Nicht so ungeduldig..." Das Grinsen wurde zu einem sanften Lächeln. "Mund auf." Etwas überrascht tat sie, was er gesagt hatte. Es war wie in einem Film. Langsam schob Tobi ihr die Schokolade in den Mund und strich dabei mit den Fingern über ihre Lippen. Nur dass die Stimmung dabei weniger romantisch war. Dafür lag eine andere Spannung in der Luft. Tobi betrachtete sie, wie sie kaute und lutschte. Sie sah ihn ebenfalls an. Nochmal hob er seine Hand und strich mit dem Finger über ihre Lippen. Steckte ihr schließlich auch einen Finger in den Mund, an dem sie leckte und lutschte. Das muss sich jetzt vielleicht komisch anhören, war es aber absolut nicht. Denn Vanessa spürte schon wieder Spannung und Kribbeln am ganzen Körper. An Tobis Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass es ihm genauso ging. Und schon fasste er in ihre Haare, zog sie an sich und küsste sie. Wild und leidenschaftlich, mit sehr viel Zunge. Er streichelte dabei ihren Rücken und ihre Hüfte. Minuten vergingen. 10. 20. Und immer noch küssten sie sich. Bis es draußen komplett dunkel war und Tobi von ihr ab ließ. "Schau mal auf die Uhr...du musst nach Hause...", meinte er ziemlich enttäuscht. Vanessa wollte nicht. Sie wollte weitermachen, sie wollte mehr. Aber sie hatte wirklich nur noch 10 Minuten, und ihre Eltern wären sicher nicht erfreut, wenn sie zu spät kommen würde. Noch ein letztes mal gab Tobi ihr einen kleinen Kuss, setzte sich wieder richtig hin und fuhr los. 

Vanessa konnte die ganze Fahrt nicht anders als sehnsüchtig auf die Wölbung  seiner Hose zu blicken. Tobi bemerkte es zum Glück nicht, oder versuchte zumindest, mit belanglosen Gesprächen abzulenken. Bei Vanessa angekommen küssten sie sich noch ein letztes mal. "Sorry dass ich nicht mehr Zeit hatte, aber es ist mitten unter der Woche, ich muss morgen wieder in die Schule..." "Schon ok. Holen wir schon noch nach." Aber die Enttäuschung über das plötzliche Ende ihres Zusammenseins konnte er nicht ganz vor Vanessa verbergen. Und wieder konnte sie nicht einschlafen. Diesmal, weil sie selbst enttäuscht war, nicht zu mehr gekommen zu sein. 

Samstag, 23. Juli 2011

Ein neuer Versuch

Vanessa fing wieder an, das Suchprogramm auf dieser Dating-Seite zu nutzen. Sie sah sich viele Profile von anderen Männern an. Einige sahen wirklich nicht schlecht aus, hatten nette Texte auf ihrer Seite. Aber irgendwie wurde Vanessa in diesem Moment klar, dass es dumm wäre, sich mit jemand anderem zu treffen, wieder jemand völlig Fremdem. Langsam wurde ihr bewusst, wie dumm es gewesen war, einfach allein zu Tobi ins Auto zu steigen, als sie ihn zum ersten mal getroffen hatte, und wie viel Glück sie gehabt haben musste, nicht bedrängt worden zu sein. Das Risiko musste sie nicht nochmal eingehen, wenn sie doch immer noch Tobi hatte. Zwar nicht so oft, wie sie es gerne hätte, und nicht unbedingt auf die Art und Weise, die sie  gerne hätte, aber es war immerhin besser als nichts. 
Immer wieder redeten sie darüber, dass es ruhig mal ein bisschen "wilder" werden durfte. Aber Vanessa konnte das alles nicht so recht glauben, Tobi hatte beim letzten mal auch keine Anstalten gemacht, etwas an seiner sanften Tour zu ändern. So erwartete sie nicht viel, als sie sich nach einer halben Ewigkeit wieder verabredeten. Allerdings nur für 2 Stunden, um zusammen zu essen. Besser als gar nichts, dachte sich Vanessa wieder.

Um halb 7 holte Tobi sie ab. Wie immer stand er schon am Ende der Straße, als sie aus dem Haus ging. "Hey", begrüßte sie ihn, als sie zu ihm ins Auto stieg. "Hallo du", grüßte er zurück und strich dabei sanft über ihren Oberschenkel. Sofort zogen sich sämtliche Muskeln in Vanessas Körper zusammen und sie musste erstmal tief einatmen. Tobi grinste nur und sie fuhren zum nächsten Pizzaservice, während sie sich über seine Arbeit unterhielten. 

Sonntag, 17. Juli 2011

Besserung

Ein paar Tage danach ging es Vanessas Nase schon wieder ziemlich gut. Wirklich nichts gebrochen, zum Glück. Dafür blaue Schwellungen um die Nasenflügel und zwei Tage lang schlimme Kopfschmerzen. Ihre Eltern hatten sie natürlich gefragt, was sie da angestellt hat. Sie antwortete wahrheitsgemäß, dass eine Mitschülerin ihr absichtlich die Tür ins Gesicht geknallt hätte. Aber ihre Reaktionen waren wie erwartet:"Ach was, sowas macht doch niemand absichtlich. Da kann ja sonst was passieren. Du fantasierst doch nur vor dich hin. Und selbst wenn es Absicht war, hatte sie bestimmt ihre Gründe, wer weiß, was du vorher bei ihr gemacht hast...", meinte ihre Mutter. "So ein Schwachsinn, niemand bricht einem Mädchen wie dir absichtlich die Nase. Kannst ruhig zugeben dass du selber gegen die Tür gerannt bist, ich weiß doch wie ungeschickt und blöd du manchmal bist.", sagte ihr Vater dazu. Wie immer, keine große Hilfe. Aber Vanessa nahm sich vor, sich irgendwann, irgendwie zu rächen. Wenn sich die Gelegenheit ergab. 

Tobi erzählte sie davon nur kurz. Sie behauptete, es wäre ein Versehen gewesen. Sie sagte allerdings ab, als er sie 2 Tage nach dem Vorfall treffen wollte. So sollte er sie nicht zu Gesicht bekommen, mit blau geschwollener Nase. Obwohl sie zu gerne Sex gehabt hätte. Hätte sie ohnehin ständig gerne, am liebsten jeden Tag. Sie wusste aber, dass Tobi sehr viel arbeitete und nicht so oft Zeit hatte, und dass ihre Eltern es bemerken würden, wenn sie öfter weggehen würde. Sie war am überlegen, ob sie sich noch mit einem anderen aus dem Internet treffen sollte. Mit jemandem, der mehr Zeit für sie hatte als Tobi. 

Sonntag, 10. Juli 2011

Blut und Hass

Der Tag fing schon schlecht an. Vanessa trat beim Austehen auf einen Kleiderbügel, verschüttete beim Frühstück ihren Kaffee und verpasste den Bus. Müde war sie sowieso. Zum Glück begegnete sie auf dem Weg zur Schule wenigstens ihrer besten Freundin, die sie wieder ein wenig aufmunterte. Es hielt allerdings nicht lange an. 

Als sie zusammen das Schulgelände betraten, sahen sie schon von weitem Laura und Bianca tuscheln, die vor der großen Eiche auf dem Pausenhof standen. Natürlich dachte Vanessa sofort, dass sie wohl etwas planten, das sie entweder demütigen oder verletzen würde. Deshalb hatte sie vor, einen weiten Bogen um die zwei zu machen. Aber überraschenderweise begaben sich Laura und Bianca in Richtung Schulhaus, als Vanessa und ihre Freundin näher kamen. Für Vanessa war das fast noch verdächtiger, als wären sie stehen geblieben. Sie überlegte, ob sie umdrehen und durch den anderen Eingang gehen sollte. Aber damit würde sie den beiden zeigen, dass sie Angst vor ihnen hatte. Also steuerte sie weiter auf den Haupteingang zu, Laura und Bianca mit ca. 3 Meter Abstand vor ihnen. Aber die beiden wurden immer langsamer. Kurz vor der Tür war Bianca schon weniger als einen Meter von Vanessa entfernt. Laura lief schneller und betrat schon das Gebäude. Nun schien auch Vanessas beste Freundin zu merken, dass die beiden etwas im Schilde führten. "Pass bloß auf, komm denen nicht zu nahe...",zischte sie ihr zu. "Ich pass schon auf, kann ja nicht viel passieren..." Aber da hatte sie sich gewaltig getäuscht. Einen halben Meter vor Vanessa öffnete Bianca die Tür. Nur einen Spalt breit, gerade so, dass sie sich hindurchquetschen konnte. Vanessa dachte sich dabei nichts weiter, war ja klar, dass sie ihr nicht die Tür aufhalten würde. Also streckte sie die Hand nach dem Türgriff aus und wollte ziehen.

Das nächste, was sie mitbekam, war, dass sie am Boden lag und ihre beste Freundin panisch an ihrem Arm rüttelte. Und sie spürte einen dumpfen Schmerz in ihrer Nase. Ihr ganzer Kopf fühlte sich irgendwie zersprungen an. "Scheiße, alles klar? Sag was!" Vanessa setzte sich auf, hätte sich aber am liebsten sofort wieder hingelegt. Sie spürte ein extrem schmerzhaftes Ziehen von der Nase aufwärts, zuerst in ihrer Stirn, dann in ihrem ganzen Kopf. "So eine blöde Schlampe...scheiße...soll ich die die Schulsanis holen?" "Nein...", stöhnte Vanessa. Sie brauchte nicht noch Zeugen dafür, dass sie hier gerade ohnmächtig geworden ist. Aber...was war eigentlich passiert? Sie versuchte sich zu erinnern, was gerade überhaupt passiert war. Sie hatte den Bus verpasst, ihre beste Freundin getroffen, war zur Schule gelaufen...und dann? "Das kann doch so nicht mehr weitergehen...eines Tages bringen die dich noch um.." Genau! Laura und Bianca! Sie wollte hinter ihr durch die Tür...hm...dann war sie hier wieder aufgewacht. "Geht schon...aber...was ist eigentlich passiert?", fragte sie. Aber statt einer Antwort sah ihre Freundin sie nur noch entsetzter an. "Oh Gott, es blutet, es fängt an zu bluten!" Vanessa tastete ihren Mund ab. Nein, da war alles in Ordnung. Ihr Kinn auch. Und ihre Nase...blutig. Sie konnte nicht mal richtig hinfassen, so weh tat es. Jetzt wurde sie selbst auch langsam panisch. Wie sie gerade wohl aussah? Was war ihrer Nase passiert, und vor allem: War sie jetzt gebrochen, vielleicht sogar krumm? "Was ist los?!?", schrie sie ihrer Freundin ins Gesicht. "Na sie hat dir die Tür auf die Nase geknallt...kannst du dich nicht erinnern?" "Nein...wie lang war ich weg?" "Nur ein paar Sekunden...aber du hast mir so eine Angst gemacht...kannst du aufstehen?" "Ja...aber gib mir erstmal deinen Spiegel..." Eitel wie sie war hatte sie immer einen dabei, Vanessa kannte sie. Sie kramte in ihrer Tasche und reichte ihr den kleinen Taschenspiegel. "Nicht erschrecken...", warnte sie Vanessa noch. Aber natürlich erschrak sie trotzdem. Nicht nur, dass sie kreidebleich war. Aus ihrer Nase strömte Blut, bis zum Kinn verschmiert. Außerdem begann es um die Nase herum gerade anzuschwellen. Aber die Nase an sich sah zu ihrer Erleichterung genauso aus wie vorher. Also gebrochen war nichts. Aber höllische Schmerzen. 
Sie beruhigte noch ihre beste Freundin und überredete sie, niemanden zu holen bat sie dann noch, in ihrer Klasse bescheid zu sagen, sie wäre heute krank. Dann ging sie direkt nach Hause, immer wieder wurde ihr auf dem Weg schwarz vor Augen. Aber sie kam gut an und legte sich sofort ins Bett. 

Montag, 4. Juli 2011

Laura und Bianca

Laura war klein, blond und hatte eine wunderschöne Figur. Sie war immer topmodisch gekleidet, teuerste Markenklamotten, und sie fühlte sich offenbar, als wäre sie ein Topmodel. Ins Gesicht sollte man bei ihr allerdings nicht sehen. Dicke Brille, wenn sie nicht gerade Kontaktlinsen trug, eine große Nase und ein hervorstehendes Kinn. Trotzdem wurde sie von vielen bewundert für ihr großes Selbstbewusstsein. 
Genauso auch Bianca. Ihr Selbstbewusstsein war gewaltig. So gewaltig, dass man es schon als Arroganz bezeichnen könnte. Aber genau deswegen war sie bei den meisten so beliebt, weil sie nie Schwäche zeigte. Nicht nur deswegen, bei den Jungs (natürlich) auch wegen ihrer riesigen Oberweite, die sie auch gerne präsentierte. Meistens trug sie viel zu enge T-Shirts, halb durchsichtig, mit riesigem Ausschnitt. Das brachte allerdings auch ihren Hüftspeck zur Geltung. Aber das fiel wohl kaum jemandem auf, die drei Piercings in ihrem Gesicht und die 3cm langen, aufgeklebten, blauen Glitzernägel lenkten davon ab. 

Aber besonders beneidet wurden sie beiden um ihre Fähigkeit, fast jeden beliebigen anderen Menschen zu ruinieren. Wenn sie sich ein Opfer ausgesucht hatten, blieben sie hartnäckig dabei, denjenigen fertig zu machen, bis er mit sich und seinem Leben völlig am Ende war. Weil die anderen Schüler immer Lauras und Biancas Meinung annahmen, sie in allem was sie taten unterstützten. Leider eben auch darin, anderen das Leben zur Hölle zu machen. Und in der 8.Klasse war schließlich Vanessa an der Reihe. 

Es begann mit harmlosen Beleidigungen. Ab und zu mal ein "Du bist doof!" oder ein "Blöde Kuh!". Schnell wurde es dann aber schlimmer. In der Pause stellten sie sich in ihre Nähe. Beobachteten sie. Zeigten auf sie und tuschelten. Lachten. Das störte Vanessa noch nicht besonders. Was wussten diese 2 Mädchen schon über sie? Sie kannte ihre Angewohnheit, über andere herzuziehen. Also dachte sie sich nichts weiter dabei. Eine Woche später fand sie unter ihrer Bank einen Zettel. "Vanessa. Bei dem Namen könnte man ein wunderschönes, beliebtes, cooles Mädchen erwarten. Du beweist genau das Gegenteil. Schade. Vanessa, eine verklemmte, hässliche Streberin ohne Freunde." Ein bisschen wütend war Vanessa schon darüber. Aber sie versuchte sich von ihrem kindischen Benehmen nicht erreichen zu lassen. Es ging aber weiter. 
In der Pausenhalle riefen sie ihr jeden Tag Beschimpfungen hinterher, sodass alle es hören konnten. Diese Beleidigungen trafen Vanessa immer mehr an den Punkten, an denen es ihr wirklich wehtat. "Du hast doch eh kein Leben außer deinen Schulbüchern!",  "Sieh dich an, bei dir muss man die Titten ja mit der Lupe suchen!" "Bist du lesbisch oder warum hattest du noch nie einen Freund? Ach ja, hab ich vergessen, du lebst ja keusch, nur du und deine Lernsachen." Langsam fingen sie an, Vanessa wirklich zu verletzen. Vor allem, weil viele ihrer Mitschüler nun auch damit anfingen, sie einfach ignorierten oder nur lachten, wenn sie etwas sagte. Ein wirklich schlimmes Gefühl, wenn sich plötzlich alle gegen einen richten, denen man teilweise vorher sogar vertraut hat. 

Es blieb aber nicht nur bei verbaler Demütigung. Nach einiger Zeit stieß Bianca beim Vorbeilaufen immer "zufällig" mit ihr zusammen. Andere begannen, sie während dem Unterricht mit Radiergummis zu bewerfen. Bianca fing an, ihr immer ein Bein zu stellen, wenn sie sich auf der Treppe begegneten. Vanessa gewöhnte sich daran und hielt sich immer sofort am Geländer fest, wenn sie Bianca im Treppenhaus sah. Vorher mussten ihre Knie und ihr Hintern aber erst einige schmerzhafte Erfahrungen auf den Steinstufen machen...
Und als wäre in den letzten Tagen, nachdem sich Vanessa zum 3. mal mit Tobi getroffen hatte, noch nicht genug passiert, fanden Laura und Bianca einen Weg, alles noch schlimmer zu machen.

Freitag, 1. Juli 2011

Schule und andere Probleme

So, jetzt hab ich endlich wieder Zeit mal zu schreiben. Ich hab echt viel Stress zurzeit. Aber jetzt mal wieder zurück zum Thema....


Vanessas leben bestand ja leider nicht nur aus den Treffen mit Tobi. Aus Schule vor allem. Früher, bis zur 7. Klasse, war sie Klassenbeste gewesen, fast nur Einser geschrieben. Wie schon erwähnt, hat sich das aber schlagartig geändert. Von Einsen wurde innerhalb von einem halben Jahr ihre Standartnote zu einer 3. Ab und zu auch mal eine 4 oder 5. Weil sie einfach keine Lust mehr hatte, zu lernen. Viel zu viele Dinge gingen ihr durch den Kopf. Und ihre Eltern konnten gar nicht mehr aufhören, sich über sie zu beklagen. Nicht nur das. Strafen für jede Note, die schlechter war als eine 3. Schlimme Beschimpfungen. Es war für Vanessa kaum auszuhalten, ständig von ihren Eltern zu hören bekommen, wie dumm sie doch war. 

Einen Tag nach dem letzten Treffen mit Tobi brachte sie schon wieder eine 5 in Physik mit nach Hause. Ihre Mutter hörte nicht mehr auf sie anzuschreien. Ihr Vater brüllte, sie hätte doch gar nichts im Kopf und er würde sie am liebsten sofort auf die Hauptschule schicken. Sie sollte ab jetzt Nachhilfe bekommen. Und sie durfte 2 Wochen lang nicht mehr weg (außer in die Schule natürlich). Das traf sie fat noch mehr als die Beschimpfungen ihrer Eltern. 2 Wochen kein Tobi. 

In der Schule selbst gefiel es ihr aber auch nicht besser. Sie war vor einem halben Jahr in eine neue Klasse gekommen. Ohne ihre Freunde. Die Mädchen ignorierten sie die meiste Zeit. Ließen sie beim Stundenwechsel alleine stehen, wenn sie zu langsam war. Bildeten bei der Teamarbeit Gruppen ohne sie. Vanessa verstand nicht mal warum. Sie war immer nett zu ihnen. Sie unterhielt sich freundlich mit ihnen, ließ sie sogar Hausaufgaben abschreiben. Tobi sagte später einmal, es wäre Eifersucht, weil sie so hübsch sei und die Jungs nur sie ansehen würden. Aber das glaubte sie nicht. Sie fühlte sich nur ausgeschlossen. Aber ihre Klassenkameraden waren nicht das schlimmste.
Da waren noch 2 Mädchen aus der Parallelklasse. Laura und Bianca. 

Freitag, 24. Juni 2011

...

Ich werde übers Wochenende keine Zeit haben zu schreiben, bin bis Sonntag Abend weg. Trotzdem euch allen ein schönes Wochenende.

Dienstag, 21. Juni 2011

Adrenalin

Wie immer fuhren sie zuerst durch 2 kleine Dörfer, an den Feldern vorbei und Tobi nahm die Ausfahrt zur Autobahn. Während sie noch in der Kurve waren, fragte Tobi:"Du hast mal gesagt, dir machts nichts aus, wenn ich zu schnell fahr. Willst du mal was abgefahrenes machen?" "Naja, kommt drauf an wie abgefahren es wird...was denn?" "Siehst du dann schon...ja oder nein?" Vanessa wollte wissen, was er vorhatte. Allerdings hatte sie auch ein bisschen Angst, er könnte etwas leichtsinniges machen und sie beide in Gefahr bringen, was ja auch sehr wahrscheinlich war, wenn es mit Geschwindigkeit zu tun hatte. Ihr blieb nicht viel Zeit zum Überlegen, Tobi drängte sie. "Komm, schnell, sonst ist es zu spät...ja oder nein?" "Hm, ok..." Schon während sie es aussprach, bereute sie, zugestimmt zu haben.

Sie waren nun unten an der Autobahn angelangt, Tobi sah in den Rückspiegel, bog auf die linke Spur. Nur ein einsamer LKW, sonst weit und breit kein Auto. Tobi wurde langsamer. Und langsamer. 50 km/h. 40. "Was machst du?!?", fragte Vanessa nervös. Er lachte nur. Und blieb stehen. Er blieb stehen! Auf der Überholspur, in der Nacht, mitten auf der Autobahn! "Spinnst du, willst du mich umbringen?!?", rief Vanessa panisch. Tobi lachte nur. "Ich seh doch im Spiegel, wenn da hinten ein Auto kommt. Und das Auto sieht mich auch." Trotzdem hatte Vanessa Panik. Sicher war das auf keinen Fall. Am liebsten wäre sie ausgestiegen. Aber auf der Autobahn ging das auch schlecht. Auf der Spur daneben rauschte ein Auto vorbei. "Bereit?", grinste Tobi. "Was..." Vanessa brachte den Satz nicht zu Ende. In der Sekunde trat Tobi aufs Gaspedal. Er trat nicht drauf, er trat es durch. Mit einem kurzen Reifenquietschen beschleunigte er innerhalb von wenigen Sekunden auf Tempo 100. Und weiter. Vanessa war ein bisschen schlecht. Gleichzeitig musste sie aber auch lächeln. Irgendwie fand sie es ja schon toll. Auch Tobi grinste. Und beschleunigte weiter. 200. 230. 250. Noch nie war sie so schnell gefahren. Die anderen Autos kamen ihr so langsam vor, als sie an ihnen vorbeischossen. 260. 270. Die Geräuschkulisse bei diesem Tempo ist kaum noch erträglich. Zuerst hatte Vanessa Todesangst. Aber irgendwann verflog sie gänzlich und machte einem unbeschreiblichem Gefühl Platz. Einem Gefühl von Freiheit. Sie hätte am liebsten noch das Fenster aufgemacht und laut hinausgeschrien. Tobi grinste. "Du schimpfst mich ja gar nicht." Vanessa amtwortete nicht. Sie wollte das Gefühl genießen. 
Das Langsamerwerden war ein komisches Gefühl. Gleichzeitg kamen alle normalen Gedanken wieder zurück in ihren Kopf, das Freiheitsgefühl verflog nach und nach. Schon 150 km/h fühlten sich an wie 30. "Merkst du, wie langsam sich das anfühlt?", fragte Tobi. Sie nickte. "Das ist fast das gefährlichste an der ganzen Sache. Wenn du da den Tacho nicht im Auge behälst, kann das echt ein Problem werden..." So vernünftige Worte von dem Mann, der eben noch auf der Überholspur stehen geblieben ist. 

Sie kam sicher zuhause an. Selbst als Tobi schon lange wieder weg war, lief sie noch durch die Gegend. Sie hatte immer noch zu viel Adrenalin in ihrem Adern, um jetzt einfach nach Hause zu gehen. Auch als sie schon im Bett lag, konnte sie nicht einschlafen. Weil es sie beschäftigte, dass er immer noch so sanft zu ihr gewesen war. 

Freitag, 17. Juni 2011

Mehr Zärtlichkeiten und ein bisschen Geborgenheit

Beim letzten Treffen hatte Vanessa schon behauptet, sie wäre mit ein paar Mädchen aus ihrer Klasse ins Kino gegangen. Also sagte sie ihren Eltern diesmal einfach, sie würde mit einem Kumpel in der Stadt was essen gehen. Ihre Eltern waren misstrauisch, ließen sie aber aus dem Haus. Vanessa wartete vorne an der Straße, wo er sie letztes mal auch schon abgeholt hatte. Wartete. Wartete. Und wartete. 10 Minuten nach der vereinbarten Zeit kam sie auf die Idee, ihr Handy aus ihrer Tasche zu kramen und nachzusehen, ob er ihr vielleicht etwas geschrieben hatte. Tatsächlich, er schrieb, er würde im Stau stehen und es könnte noch ein bisschen dauern. Genervt wartete Vanessa noch weitere 5 Minuten, bis sie endlich Tobis Auto in die Straße biegen sah.

Er entschuldigte sich erstmal überschwänglich, aber küsste sie wieder nicht, bevor er losfuhr. Vanessa gefiel irgendetwas daran nicht. Sie fuhren wieder dieselbe Strecke, Autobahn, dann an Feldern und kleineren Dörfern vorbei. Bei ihm zuhause angekommen setzten sie sich wieder aufs Sofa. Diesmal schaltete er allerdings nicht den Fernseher an. Sie unterhielten sich, besser gesagt er redete, Vanessa sagte meistens nur ja oder nein. Sie redete fast nichts. Ihr fiel einfach nicht ein, was sie sagen könnte. Und wenn Tobi sie etwas fragte, war es, als würde nicht sie antworten, sondern jemand völlig anderes. Selbst ihre Stimme un ihre Art zu sprechen waren anders als sonst. Schließlich kramte Tobi sein iPhone raus. Erzählte ihr von seiner Reise nach London nächsten Monat und zeigte ihr dazu Punkte auf dem Stadtplan. Irgendwann hörte er auf zu reden. Vanessas Blick war immer noch auf das iPhone gerichtet, aber sie bemerkte, dass Tobi sie ansah. Als sie den Kopf drehte, fing er an zu lächeln. "Deine Lippen sehen heute schon wieder so dick und weich aus..." Vanessa konnte nichts weiter tun als zu grinsen und ein bisschen rot anzulaufen. Tobi lachte leise, nahm eine Haarsträhne von ihrer Schulter und roch daran. "Und deine Haare duften auch noch so..." Er sah sie wieder an, es schien ihm zu gefallen, dass sie nicht wusste, was sie jetzt sagen oder machen sollte und ihn schüchtern ansah. Endlich zog er sie an sich und küsste sie. Schon bald hatte Vanessa nicht mehr viel an und sie wechselten wieder ins Schlafzimmer. 

Tobi war genauso zärtlich wie beim letzten mal. Hatte sie nicht gesagt, sie wollte fester angefasst werden, mit mehr Lust und Leidenschaft? Sie merkte nicht viel davon. Es lief alles fast genauso ab wie beim letzten mal. Abgesehen davon, dass es diesmal kein Blut gab. Sie war sich danach nicht mal sicher, ob er wirklich gekommen war oder einfach aufgehört hatte. 

Sie lagen nebeneinander und kuschelten. Vanessa mochte es, in seinen Armen zu liegen und seinen warmen Atem im Gesicht zu spüren. Sie fühlte sich sicher und beschützt, ein wunderbares Gefühl. Immer wieder küssten sie sich, Vanessa streichelte seinen Nacken. Irgendwann fing er an zu reden. Sie unterhielten sich über alles mögliche, über Kühe, Morde und Autos. Er erzählte ihr Blondinenwitze, die eigentlich gar nicht so lustig waren, trotzdem konnte sie nicht aufhören zu lachen. Bis es halb 11 war und sie wieder nach Hause musste. 

Als sie sich angezogen hatte und sich bei Tobi im Spiegel sah, erschrak sie erst mal. Ihre Haare waren noch nie so verwuschelt und verknotet gewesen, unter den Augen war die Wimperntusche schwarz verschmiert und ihr Hals war leicht gerötet. Tobi lachte bei ihrem Anblick. "Du siehst echt aus wie durchgefickt..." Sie brauchte 10 Minuten im Bad um wieder einigermaßen normal auszusehen. Ihre Eltern durften schließlich auf keinen Fall mitbekommen, was sie heute wirklich gemacht hatte. Vanessa wollte gar nicht daran denken, was dann wäre. Schließlich fuhren sie los. 

Dienstag, 14. Juni 2011

Ein paar Gedanken

Ein paar Gedanken zwischendurch. Weil es mich gerade beschäftigt. 

Treue. Vertrauen. Was genau bedeuten die Begriffe heute? Wie wichtig sind sie? Wie würdet ihr das definieren? 

Manchmal denke ich, ich wäre der einzige Mensch, der heutzutage "monogam" leben will. Für mich ist es einfach wichtig. Es war bei mir schon immer so, nicht nur im Bereich Beziehungen. Ein Lieblingslied, ein Haustier, eine beste Freundin. Weil Treue für mich schon immer ein Ausdruck der besonderen Zuneigung war. So sollte es meiner Meinung nach auch in einer Beziehung/einer Ehe sein. Nur eine Frau, nur ein Mann. Aber dafür mit ganzem Herzen. Wenn man sich mal so umhört, findet man kaum einen, der noch nie fremdgegangen ist. In vielen Fällen gab es da natürlich Schwierigkeiten mit dem Partner, Unzufriedenheit. Dann kann ich es noch einigermaßen verstehen, auch wenn es für mich nichts schlimmeres gibt. Was ich aber absolut nicht verstehe sind notorische Fremdgeher, die es nicht schaffen, mit einer Frau/einem Mann glücklich zu sein. Was hat man davon, mehrere Frauen (Männer) auf einmal zu haben? Stärkt das das Selbstbewusstsein, das Ego? Was bringt es denn sonst, wenn man eigentlich mit seinem Partner glücklich ist? 
Ich könnte es nicht. Ich könnte meinen Freund/Mann nicht betrügen, nichtmal in schweren Zeiten. Bei dem Gedanken an mehrere Männer sträubt sich etwas in mir. Ich will eben voll und ganz zu einem Mann gehören. Nicht heute zu dem, morgen zu dem. Es ist für mich eine schöne Vorstellung, heute aber wohl fast unmöglich. Wo findet man noch Menschen, die genauso denken? 

Wie steht ihr zu diesem Thema? Würde mich über eure Meinung freuen!

Freitag, 10. Juni 2011

Warten

Wieder zuhause duschte sich Vanessa erst mal gründlich, um das restliche Blut loszuwerden. Dann setzte sie sich aufs Bett und dachte über diesen Abend nach, bis sie zu müde war, um ihre Augen noch offen zu halten. Die nächsten paar Tage stellte sie fest, dass sich eigentlich nichts verändert hatte. Sie hatte Menschen berichten gehört, sie hätten nach ihrem ersten Mal ein völlig anderes Lebensgefühl gehabt. Bei ihr war alles wie immer. Abgesehen davon, dass sie jetzt wirklich ständig an Sex denken musste, noch öfter als zuvor. Sie konnte kaum abwarten konnte, Tobi wiederzusehen. Es nochmal zu erleben, sie war sich auch sicher, dass es noch viel besser werden konnte. Wenn er sie fester anfassen würde, wilder, mit mehr Leidenschaft. Es fiel ihr schwer, keinem von ihrem Erlebnis zu erzählen, aber sie schaffte es. Nicht einmal ihrer besten Freundin, ihren Eltern sowieso nicht. Das wäre ohnehin das schlimmste, würden ihre Eltern herausfinden, was sie mit Tobi so trieb. Oder wenn sie überhaupt von Tobi erfahren würden. Vanessa war sich sicher, sie würden ihn anzeigen. Dann könnte sie ihn wohl im Knast besuchen. Nein danke. Also schwieg sie lieber, jedem gegenüber. Wenigstens konnte sie mit ihm darüber reden. Jeden Abend. Als sie gerade
mal wieder beim Thema waren, teilte sie ihm auch mit, dass es ihr lieber wäre, er würde sie richtig fest anfassen und nicht ganz so nett zu ihr sein. Zum Glück meinte er, das würde ihm auch gefallen, was ihr aber eigentlich schon vorher klar gewesen war. Die nächsten zwei Wochen vergingen. Er machte keine Anstalten zu fragen, ob sie denn mal wieder Zeit hätte. Das machte sie ein bisschen wütend, und traurig. Sie hatte das Gefühl, er würde sie gar nicht mehr sehen wollen, sie würde ihn nur nerven. Wartete jeden Abend, ob er sie nicht endlich fragen würde. Nach diesen 2 Wochen fasste sie Mut und fragte ihn selbst, ob er nicht mal wieder Zeit hätte. Als er diesen Freitag vorschlug, war sie sofort wieder besser drauf. Sie musste sich nur noch eine passende Ausrede für ihre Eltern überlegen.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Eine blutige Überraschung

Als sie nebeneinander auf dem Bett lagen, machten sie sofort weiter. Tobi streichelte ihren Rücken und besonders ihren Po. "Komm, zieh dich aus", flüsterte er und Vanessa befreite sich von Top und Jeans, während er nur sein T-Shirt auszog. Sie musste feststellen, dass er einen wirklich schönen Oberkörper hatte, schmal aber gleichzeitig muskulös. Es war einfach himmlisch, seine Muskeln unter den Fingern zu spüren. Seine Lippen wanderten zu ihrem Hals. Er küsste, leckte, knabberte dort. Vanessa liebte es, ein leises Stöhnen entwich ihren Lippen.
"Dreh dich um", hörte sie ihn in ihr Ohr hauchen. Also legte sie sich auf den Rücken und ließ sich von ihm den BH öffnen und den Nacken liebkosen. Als er sich schließlich auch noch die Jeans auszog, drehte sie sich wieder um. Sofort lag er wieder auf ihr, küsste sie. Jetzt konnte sie deutlich seinen harten Schwanz spüren. Wieder musste sie leise stöhnen. Dann waren sie komplett nackt. Tobi streichelte ihren Po und ihre Brüste. Küsste wieder ihren Hals und wanderte mit den Lippen immer weiter nach unten. Als er sie bis zu den Knien hinunter geküsst hatte, spürte sie seine Finger zwischen ihren Beinen. Und dann seine Zunge. Vanessa war überrascht, versuchte aber zu genießen. Es fühlte sich auch wirklich geil an, aber doch nicht komplett erfüllend. Nach ein paar Minuten kam er wieder zu ihr nach oben und sie tauschten. Sie küsste seinen Hals und seine Brust, während er nur dalag und genoss. Auch sie rutschte immer weiter nach unten. Kurz vor der entscheidenden Stelle hörte sie auf, fasste erst mal mit der Hand hin. Seltsam fühlte sich sowas an, mit nichts zu vergleichen. Dann fing sie auch mit dem Mund an. Es machte erstaunlich viel Spaß und war auch keineswegs eklig für sie. Ihr gefiel es, ihn immer lauter atmen und leise stöhnen zu hören. Nach gewisser Zeit zog er sie wieder zu sich nach oben. Streichelte ihr Gesicht, kniete sich vor sie und hob ihre Hüfte leicht an. Bevor er endgültig loslegte, fragte er sie nochmal leise, ob auch alles gut so für sie wäre. Sie konnte nur Ja sagen und ihn bitten weiter zu machen. 

Im ersten Moment fühlte sie nur einen stechenden Schmerz und musste kurz nach Luft schnappen. "Ich spür gar nichts...ist er jetzt schon drin oder hat ers nur versucht?", fragte Vanessa sich darauf. Die Frage beantwortete sich von selbst, als er anfing sich zu bewegen und es wieder anfing, wehzutun. Es war nicht nur der stechende Schmerz außen, es fühlte sich einfach total seltsam an. Als würde es ihr gleich sämtliche Organe nach unten herausdrücken. Aber der Schmerz wurde besser. Es fing an, Spaß zu machen. "Alles gut?", flüsterte Tobi unter angestrengtem Schnaufen nocheinmal. Sie bejahte, er küsste sie, drehte sie um. Streichelte und küsste ihren Nacken. Als er kurz davor war, weiterzumachen, hielt er plötzlich Inne. Vanessa drehte sich um und setzte sich auf, um herauszufinden, warum er aufgehörr hatte und fragte, was denn los sei. Die Frage erübrigte sich aber, als ihr Blick dahin fiel, wo sie eben noch gelegen hatte.

Blut. Auf dem weißen Bettlaken. Ein riesiger, dunkelroter Blutfleck. Und nicht nur das. Das ganze Bett, überall befleckt. Es sah fast aus, als hätte er dort jemanden geschlachtet. "Oh", meinten sie beide fast gleichzeitig. Vanessa war zum Heulen zumute, als er aufstand und ins Bad ging. Sie hatte das Gefühl, alles kaputt gemacht zu haben. Schuldgefühle und Angst, er würde sie sofort rausschmeißen. Fast kamen ihr schon die Tränen. Bereits nach wenigen Sekunden öffnete sich die Badezimmertüre, eine Rolle Toilettenpapier flog in ihre Richtung. "Putz dich mal ab, Schatzi", rief Tobi hinterher und verschwand wieder. Eine halbe Ewigkeit verbrachte er dort, während Vanessa verzweifelt versuchte sich und das Bett von den Blutflecken zu befreien. Sie hörte nur, wie im Bad Wasser lief und er immer wieder die Spülung betätigte. Eine kleine Träne rollte ihr schon über die Wange, die sie aber schnell wegwischte, als Tobi plötzlich vir ihr Stand. Mit einem Seufzen betrachtete er sein Bett. "Tut mir so leid, wirklich, sorry, wirklich.", stotterte Vanessa. "Kannst du doch nix dafür. Is halt jetzt so, kann man doch wieder waschen." Die Worte erleichterten Vanessa, aber sie hatte immer noch das Gefühl, er müsste jetzt ein bisschen sauer auf sie sein. Sie verschwand im Bad, wischte sich von oben bis unten mit nassem Klopapier ab und zog sich wieder an. Betrübt ging sie zurück zu Tobi, der auf dem Sofa auf sie wartete. 

Kaum hatte sie sich gesetzt, nahm er sie auch schon in den Arm. Drückte sie wieder ganz fest an sich. "Na, wie wars?", fragte er in ihre Schulter hinein. "Zuerst hat es schon wehgetan, aber mit der Zeit ist es dann immer schöner geworden." Er hielt sie noch eine Minute so und ließ sie dann wieder los. Trank einen Schluck und machte den Fernseher wieder an. Vanessa griff auch zur Colaflasche und drehte sie auf. Es kam, was kommen musste: Alles sprudelte über und eine braune Pfütze bildete sich auf Tisch und Teppich. Am liebsten wäre sie sofort aufgestanden und weggerannt. Zuerst sein Bett, jetzt auch noch sein Teppich...sie zerstörte ihm ja seine gesamte Wohnung! Aber Tobi lachte nur, stand auf und holte einen Lappen. "Sorry, tut mir echt leid...ich mach dir die ganze Einrichtung kaputt...tut mir leid..." Sie war schon wieder kurz davor, in Tränen auszubrechen. "Das ist mir heute Mittag selber schon passiert. Und gestern auch. Scheint bei allen Flaschen aus dem Kasten so zu sein...kann man doch alles wieder wegmachen." meinte er, während er die Sauerei wieder beseitigte. Als er den Lappen wieder wegbrachte, kam er gleich mit Knabberzeugs wieder. Weil er sah, dass Vanessa sich wieder beruhigt hatte, lachte er:"Ich überleg gerade, ob ich dir das jetzt überhaupt in dir Hand drücken kann oder dich besser füttern sollte, damit nicht wieder irgendwas dreckig wird..." Aber sie durfte natürlich doch selber essen. Sie sahen sich noch einen Film an, wieder lagen sie nebeneinander auf dem Sofa, Vanessa hatte den Kopf auf seiner Brust liegen. Verarbeitete erst einmal alles, was sie gerade erlebt hatte.
Um 11 brachte er sie wieder nach Hause. Zum Abschied küsste er sie nochmal mit den Worten:"War echt total schön mit dir." Vanessa lief noch eine Viertelstunde durch die Gegend, nachdem er weg war. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

Sonntag, 5. Juni 2011

Zärtlichkeiten

Vanessa sah sein Auto schon, als sie die Straße entlanglief. Er saß entspannt drinnen und tippte auf seinem iPhone. Automatisch musste sie lächeln, als sie ihn sah. Er auch, als er sie bemerkte. Sie stieg neben ihm ein und sie grinsten sich erstmal an. "Hallo", sagten beide, und er fuhr los. Ohne sie zu küssen. Ohne sie zu umarmen. Ohne sie überhaupt nur mit dem Arm gestreift zu haben. Auf dem Weg unterhielten sie sich unter anderem darüber, dass es eigentlich dumm war, einfach so mit ihm in seine Wohnung zu kommen. "Wer weiß, was dich bei mir jetzt erwartet...", scherzte er. "Es ist aber echt leichtsinnig von dir, man könnte dir ja wirklich was antun wollen. Kannst du froh sein, dass du mich erwischt hast und nicht irgendeinen kranken Mörder..." Konnte sie wohl. Aber sie war sich des Risikos die ganze Zeit bewusst gewesen. Sie hatte es in Kauf genommen. "War mir schon klar. Hätt ich halt Pech gehabt.", meinte sie relativ gelassen. "Du siehst das aber locker. Theoretisch könnte ich aber auch Pech haben, wenn du jetzt dann gleich dein Messer rausholst und mich ausraubst...", lachte er. Und das Thema war abgeschlossen. Die Fahrt dauerte knapp 20 Minuten. Zuerst ein Stück über die Autobahn, dann an Äckern vorbei. Viel schöne Natur. Es kam Vanessa wie eine Ewigkeit vor. Als sie endlich angekommen waren, ließ er sie vor der Garage aussteigen, die so eng war, dass sie sonst nicht mehr rauskommen würde. Die Häuser in dieser Gegend sahen nicht besonders modern aus. Groß, dunkelbraun gestrichen und an manchen Wänden bröckelte schon der Putz ab. Sonst war die Gegend offensichtlich eher ländlich geprägt. Tobi lief mit ihr einmal um das Haus herum und sie betraten eine kleine Wohnung im Erdgeschoss. 

Es war alles modern und stilvoll eingerichtet, aber die Wohnung bestand nur aus Wohnzimmer, Badezimmer und Schlafzimmer, in dem auch noch eine kleine Küche eingebaut war. Sie setzten sich aufs Sofa und Tobi schaltete sofort den Fernseher an. Sportschau. Aber sie unterhielten sich, also war es mehr Hintergrundgeschehen. Nach 10 Minuten holte er ihr eine Flasche Cola, sie sollte derweilen entscheiden, welchen Film sie sehen wollte. Zuerst stand Vanessa unentschlossen vor dem Regal mit den DVDs, dann entschied sie sich für eine Komödie, die sie schon tausende Male gesehen hatte. Er legte die Dvd ein, setzte sich wieder aufs Sofa und nahm sie wieder in den Arm, wie er es schon im Kino gemacht hatte.  Streichelte wieder ihren Arm. Diesmal ging es allerdings schneller. Bereits nach 5 Minuten streichelte er ihren Bauch. Sie streichelte sein Bein. Er fuhr wieder ihre Hüfte entlang, sein Atem
wurde schneller. Hob ihr Top an der linken Seite ein Stück an und streichelte ihr die nackte Haut an der linken Seite. Vanessa war überwältigt von den Gefühlen, die diese einfachen Berührungen in ihr verbreiteten. Es tat einfach nur verdammt gut. Da legte sich Tobi auf den Rücken und zog sie mit. Nun lag sie seitlich neben ihm und hatte den Kopf auf seiner Brust liegen. Sie sah weiterhin auf den Bildschirm, aber bemerkte sehr wohl, dass er seinen Blick auf sie gerichtet hatte. Er streichelte weiter ihre Hüfte unter ihrem Top, sie fuhr mit 2 Fingern die Konturen seiner Arme nach. Bemerkte seine Muskeln. Dafür, dass er sonst so schmal war, waren seine Oberarme gewaltig. Sie legte ihren Arm auf seine Muskeln und ließ ihn auch dort. Es gab ihr ein gutes, aber auch seltsames Gefühl. Seine Kraft spüren, sich vorzustellen, wie fest er sie mit diesen Muskeln halten könnte, wie sehr er ihr wehtun könnte, wenn er nur wollte, diese Gedanken betörten sie und sie klammerte sich an seinen Oberarm. Sie bemerkte sein Lächeln aus dem Augenwinkel.

Da setzte er sich auf, lächelte sie an. Kam näher. Legte die Arme um sie und wieder ging es ganz schnell, plötzlich drückte er wieder seine Lippen auf ihre. Diesmal aber nicht nur ein kleiner Schmatzer. Er öffnete seine Lippen, automatisch öffnete Vanessa ihre. Seine Zunge war richtig warm, schon fast heiß, und natürlich auch feucht. Sie spielte mit ihrer, seine Lippen schlossen und öffneten sich, und Vanessa war überwältigt von dem Gefühlschaos, das sich in ihr breit machte. Kein Gedanke war mehr klar, sie wollte ihn nur noch anfassen und angefasst werden. Er schien dasselbe zu denken, denn plötzlich lag er auf ihr. Unterbrach seine Küsse kurz, um ihr das Haar aus dem Gesicht zu streichen und sie nochmal anzulächeln. Aber Vanessa hatte keine Geduld für Blickkontakt und küsste ihn wieder. Währenddessen ließ er seine Hand untee ihr Top wandern, streichelte ihren Bauch und ihren Rücken. Hielt nach ein paar Minuten nochmal inne um sie anzusehen. 
Tobi lächelte, aber Vanessa war in diesem Moment gar nicht nach Lächeln zumute. Sie versuchte, ihn wieder zu küssen, aber nach ein paar Sekunden wich er schon wieder zurück, sein Lächeln war noch breiter als zuvor. Sanft reib er seine Nase an ihre, bis sich ihre Lippen wieder berührten und sie sich weiterküssten und streichelten. 

Vanessa hatte so das Zeitgefühl verloren, dass es ihr unmöglich war zu sagen, ob es jetzt nur 10 Minuten oder eine halbe Stunde waren, bis er aufstand, sie an der Hand nahm und ins Schlafzimmer zog.