Freitag, 10. Juni 2011

Warten

Wieder zuhause duschte sich Vanessa erst mal gründlich, um das restliche Blut loszuwerden. Dann setzte sie sich aufs Bett und dachte über diesen Abend nach, bis sie zu müde war, um ihre Augen noch offen zu halten. Die nächsten paar Tage stellte sie fest, dass sich eigentlich nichts verändert hatte. Sie hatte Menschen berichten gehört, sie hätten nach ihrem ersten Mal ein völlig anderes Lebensgefühl gehabt. Bei ihr war alles wie immer. Abgesehen davon, dass sie jetzt wirklich ständig an Sex denken musste, noch öfter als zuvor. Sie konnte kaum abwarten konnte, Tobi wiederzusehen. Es nochmal zu erleben, sie war sich auch sicher, dass es noch viel besser werden konnte. Wenn er sie fester anfassen würde, wilder, mit mehr Leidenschaft. Es fiel ihr schwer, keinem von ihrem Erlebnis zu erzählen, aber sie schaffte es. Nicht einmal ihrer besten Freundin, ihren Eltern sowieso nicht. Das wäre ohnehin das schlimmste, würden ihre Eltern herausfinden, was sie mit Tobi so trieb. Oder wenn sie überhaupt von Tobi erfahren würden. Vanessa war sich sicher, sie würden ihn anzeigen. Dann könnte sie ihn wohl im Knast besuchen. Nein danke. Also schwieg sie lieber, jedem gegenüber. Wenigstens konnte sie mit ihm darüber reden. Jeden Abend. Als sie gerade
mal wieder beim Thema waren, teilte sie ihm auch mit, dass es ihr lieber wäre, er würde sie richtig fest anfassen und nicht ganz so nett zu ihr sein. Zum Glück meinte er, das würde ihm auch gefallen, was ihr aber eigentlich schon vorher klar gewesen war. Die nächsten zwei Wochen vergingen. Er machte keine Anstalten zu fragen, ob sie denn mal wieder Zeit hätte. Das machte sie ein bisschen wütend, und traurig. Sie hatte das Gefühl, er würde sie gar nicht mehr sehen wollen, sie würde ihn nur nerven. Wartete jeden Abend, ob er sie nicht endlich fragen würde. Nach diesen 2 Wochen fasste sie Mut und fragte ihn selbst, ob er nicht mal wieder Zeit hätte. Als er diesen Freitag vorschlug, war sie sofort wieder besser drauf. Sie musste sich nur noch eine passende Ausrede für ihre Eltern überlegen.

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